hckn003: Wer sind die Haecksen?

Willkommen zu einer weiteren Folge Haecksenwerk!

Haecksenwerk ist das Podcastkollektiv der Haecksen. Es geht um die ganze Bandbreite von Technik, Kultur und Feminismus. In unserem Podcast (Feed) möchten wir Einblicke in Themen geben, die uns bewegen.

Gelantine und naerrin sind der Frage nachgegangen: Wer sind die Haecksen? Sie haben dazu Stimmen eingefangen und sich für ein längeres Gespräch virtuell mit melzai getroffen. Sie ist seit 10 Jahren bei den Haecksen und kann einiges zur Geschichte sagen. Und melzai weiß natürlich auch über die aktuellen Projekte gut Bescheid, deswegen kann sie auch ein bisschen über die nähere Zukunft der Haecksen erzählen.

Links

Stichworte

Haecksen, Geschichte der Haecksen, Veranstaltungen, Mitmachen, Projekte der Haecksen, Haecksenfrühstück, joy exchange, anger exchange

Credits

Transkript

gelantine: Wilkommen zur dritten Folge, ich bin Gelantine von den Haecksen und wenn ihr wissen wollt, wer die Haecksen sind und was wir so machen, dann seid ihr hier genau richtig. Ich sitze hier zusammen mit naerrin.

naerrin: Hallo ich bin naerrin und wir beide führen euch heute zusammen durch diese Folge. Wir haben mit Melzai darüber geredet wer die Haecksen sind, was wir machen, wie man Haeckse werden kann. Und damit nicht nur wir reden haben wir auch noch Stimmen von anderen Haecksen eingefangen und sie gefragt: Was sind die Haecksen für dich und was machst du bei den Haecksen?

gelantine: Ich würd sagen wir starten jetzt direkt los und hören uns zur Einstimmung mal an, was die Haecksen für waldwesen und janepie sind.

waldwesen: Für mich sind die Haecksen ein Lagerfeuer. Vor allen Dingen für weibliche Hackerinnen und sind da einfach die Möglichkeit zusammen zu kommen und sich vielleicht gegenseitig ein bisschen Mut zu machen. Weil dieses große Chaos und auch das Feld von Technik ist gerade für Menschen aus dem weiblicheren Spektrum vielleicht ein bisschen schwieriger. Und an diesem Lagerfeuer kann man Mut sammeln, um zu anderen Teile des Chaos oder auch zu neuen Technikfeldern aufzubrechen und sich da einfach gegenseitig zu unterstützen; und da rein zu finden, einen Anfang zu finden und sich zu trauen etwas anzufangen. Das sind für mich die Haecksen. Das ist auch so der Weg wie ich zu den Haecksen gekommen bin. Ich habe die Haecksen ganz klassisch auf ‘nem Congress, ‘nem Frühstück kennengelernt und war einfach total begeistert davon, von diesem, ja, Geist des gegenseitigen Unterstützens, des sich gegenseitig Dinge empfehlen, sagen: Hey, hier hast du das schonmal angeguckt und das ist witzig und das hat Spaß gemacht und ich hab da ‘nen Vortrag gesehen. Das hat einen einfach unheimlich mitgezogen und unheimlich Spaß gemacht. Oder macht immer noch Spaß.

janepie: Die Haecksen sind für mich persönlich eine Community in der ich mich zu Hause fühle und in der nichts von mir erwartet wird, ich aber alles machen kann. Und ist für mich auch ein Anschluss an den CCC, der es einfacher macht reinzukommen. Weil, das ändert sich momentan auch, aber viele von den Hackspaces und Erfas sind nicht gut darin neue Leute aufzunehmen, obwohl sie es gerne machen würden. Aber die machen sich wenig Gedanken darum, wie Leute, die irgendwie zur Tür reinschneien und noch nie da waren, eigentlich integriert werden müssen. Was aber, wie gesagt, an vielen Stellen schon viel viel besser wird. Und wo viel passiert.

gelantine: Ja, nach diesen ersten Eindrücken wünschen wir euch jetzt viel Spaß mit unserem Gespräch zusammen mit melzai. Sie ist hier in unserer Runde eine der Haecksen, die schon lange dabei ist und viel Spannendes zu erzählen hat.

melzai: Jetzt müssen wir schnell noch einen kurzen Zwischenstopp machen: Diese Podcastfolge wurde bereits an Ostern aufgenommen, wie ihr noch hören werdet. Zu diesem Zeitpunkt haben wir Haecksen gerade die Entscheidung zur Öffnung auf FINTA – FINTA steht für Frauen, inter, nichtbinäre und trans Menschen – vorbereitet, die dann im Juni auch so verabschiedet wurde. In Bezug auf Gender bewegen wir uns in dieser Folge zwischen der an Ostern noch geltenden strengeren Zugangsbeschränkung und der Hoffnung, dass wir, die Haecksen, die Öffnung auf FINTA auch tatsächlich entscheiden werden. Diese Folge hält also tatsächlich ein kleines Stück Zeitgeschichte fest.

naerrin: Als, ich sag mal, Neuhaeckse, die gerade erst reingepurzelt ist, frage ich jetzt einfach mal direkt melzai (lacht): Wer sind die Haecksen?

melzai: Da muss man jetzt die ganz, das ganz dicke Geschichtsbuch rausholen und aufklappen. Also blättern wir jetzt mal 30 Jahre zurück (lacht). 1989/1990 haben sich zwei Frauen getroffen auf einer Konferenz, auf einer Jahresendkonferenz und festgestellt, sie sind ja nur zu zweit. Und haben dementsprechend als Konsequenz daraus die Haecksen gegründet. Die Konferenz ist die Konferenz vom Chaos Computer Club – das ist der CCC abgekürzt – der den Schwerpunkt auf digitale Bildung, digitale Bürgerrechte, aber auch an Spaß an Technik, Interesse an Technik, Kreativer Umgang mit Technik hat; und häufig wird der Begriff Hacker in dem Kontext verwendet. Das Wortspiel auf Hacker ist dann dementsprechend, sind die Haecksen. Die werden mit A E geschrieben und sind 30 Jahre alt und sind stark mit dem CCC assoziiert und treffen sich häufig auf den lokalen Veranstaltungen des CCCs.

naerrin: Was machen die da so?

melzai: Mhm, wir nehmen ja den Podcast mitten in Corona auf, dementsprechend sind wir alle sehr virtuell unterwegs, sonst könnte ich sagen, Was machen sie da so?, sie treffen sich auf zum Beispiel lokalen Events. Das letzte Jahr war jetzt extrem virtuell, die Haecksen sind stark dezentral verteilt, wir sind grad 450 Menschen, verteilt über den vor allem deutschsprachigen Raum; aber auch immer mehr Menschen, die den Schwerpunkt Englisch haben. Und die Haecksen machen das, wozu sie Lust haben. Nicht wahr? Wir machen hier gerade Podcast. Wir haben festgestellt, wir haben Lust dazu, also machen wir jetzt einen Podcast und haben zum Glück auch viele Menschen, die das schon ausprobiert haben – also wird der Podcast sogar auch noch interessant. Klasse Sache! (lacht) Und dafür gibt es allerdings, … es gibt ‘ne InfoSec Haecksengruppe mit ungefähr 50 Mitgliedern; es gibt ein paar die interessieren sich für Klima; es gibt den Buchclub, der liest ein Buch über Community Management gerade zusammen, um besser zu verstehen, wie man 450 Menschen eigentlich zu vollen Kapazitäten da ermöglicht; es gibt lokale Gruppen, die machen das, was ihnen gefällt: das ist dann manchmal ein Gesprächskreis, also die reden viel, aber manchmal machen sie auch Hardwaresachen so wie den Feinstaubsensor, mit dem sie zur Bits & Bäume Konferenz gehen. Anlaufstelle für junge Menschen zum Beispiel. Wir hatten jetzt gerade auf dem letzten Ostern, da gab es ja die DiVOC-Veranstaltung Reboot to Respawn und da gab’s zum Beispiel eine Ask Me Anything für das Informatikstudium – von Haecksen, die selber gerade im Studium sind, die sich teilweise das Studium selber auch finanzieren; all die wichtigen Fragen, die man da natürlich hat. Gerade ist ja Berufsorientierung ein bisschen schwierig. Und auch dafür interessieren sich einige Haecksen und bieten ihr Wissen an.Was möchtet ihr denn innerhalb der Haecksen tun?

naerrin: gelantine fang du doch an.

gelantine: Ich bin glaub ich schon eine Weile auf der Liste und hatte aber am Anfang Schwierigkeiten reinzukommen. Es hat ziemlich lang gedauert. Für mich war das erst mal so wow, mega die große Spielwiese. Voll spannend, es passiert irgendwie ganz viel. Manchmal aber bleibt es aber auch irgendwie stehen, wie das halt so ist wenn sich Gruppen zusammenfinden. Und war dann irgendwie erstmal nur so dabei und hab mitgelesen. Genau, und dann kam irgendwann das mit dem Podcast hier auf. Das hat mich eigentlich total abgeholt. Es waren auch nicht gleich so viele auf einmal. Also das halt auch immer so ein Punkt: Überschaubarer. Und setze da jetzt eigentlich auch so mein Schwerpunkt rein, hier irgendwie aktiver mitzumachen. Und mich da auch so technisch in so Sachen reinzulesen. So deswegen seh ich mich da momentan am meisten. Und bei dir naerrin?

naerrin: Ja, ich, ich hab ja grad schon gesagt, ich bin eine Neuhaeckse, ich bin schon eine Weile drum rum geschlichen. Vor allem auf den CCC Veranstaltungen und hab mich aber nie so richtig getraut. Es war jetzt tatsäclich auch erst nach dem rC3 wo ich gesagt hab, jetzt dann doch mal auf die Mailingliste, und mal genauer hingucken. Ja und dann bin ich spontan eigentlich auch gleich an die Stelle reingepurzelt, wo eben der podcast aufkam als Thema wieder und deswegen habe ich mich da gleich dann eingebracht weil ich mir da auch dachte, wenn ich mich einer Gruppe irgendwie zugehörig fühlen möchte, möchte ich auch etwas mithineintragen und da war auch gleich etwas wo ich Anschlussfähigkeit gefunden hab. Und was ich eben auch sehr schön fand war, dass das auch niemand hinterfragt hat. (lacht)

gelantine: Ja.

naerrin: Man kommt einfach an und sagt ich möchte mitmachen und jemand sagt: Juchu!. Und das war sehr schön und ich glaube das ist auch das was mich so überhaupt auch auf den CCC-Veranstaltungen so’n bisschen gefreut hat, so ganz grundsätzlich. Dass man in vieles reingucken kann und das selten irgendwie gefragt wird, was willst du eigentlich hier, sondern jeder versucht zu zeigen: Das sind Dinge, mit denen wir kreativ Sachen machen können und jetzt mach doch einfach mal mit. So. Ja, dafür bin ich da. Zum Mitmachen. Hat das eigentlich die Frage beantwortet?

melzai: Auf jeden Fall. Ich denke, ein wichtiger Aspekt im CCC-Bereich ist halt, dass sich andere Menschen darüber freuen, wenn man Interesse zeigt und dass das gefeiert wird. Weil das ist der erste Schritt um was Neues zu entdecken. Vielleicht führt das Neue dann zu einer Verbesserung. Auf jeden Fall führt es zu mehr Wissen. Vielleicht auch über Dinge, die so nicht funktionieren. Aber es ist dann eine Weiterentwicklung wohin es auch immer geht. Das ist das, was ich auch im CCC Umfeld so spannend finde. Das ist der Wunsch und das Interesse da existiert einfach weiter zu gehen, auszuprobieren. Möglicherweise einer der Schritte wird dann Erfolg haben und irgendwann wird es dann auch perfekt sein aber am Anfang vielleicht nicht.(lacht)

naerrin: Ja, ich glaube was vielleicht an dieser Stelle ganz gut passt, ist so n bischen die Frage aufzuwerfen, was denn eigentlich so das Selbstverständnis der Haecksen noch mal genauer ist, oder wie dieses Leitbild eigentlich aussieht. Weil, wenn man zum Beispiel über den Congress läuft, dann sieht man ja sehr viele Gruppen und irgendwie kann man sich ja auch so n bischen aussuchen, wo man sich näher einbringen möchte. Aber auch warum entscheidet man sich für die Haecksen?

melzai: Wir haben den Hut auf der Assembly. (lacht)

naerrin: (lacht) Und ein Lagerfeuer.

melzai: Oh ja, das Lagerfeuer. Da gibt es immer Sticker. Na ich denke, man sieht, dass da ganz viel Freude dabei herrscht. Das man feststellt, dass es da noch zwei, drei andere gibt, die man vorher nicht kannte aber mit denen man was ganz tolles auf die Beine stellen kann. Und dann stellt man fest, wenn ich da jetzt ein bischen was von meinen Interesse reingesteckt und es hat funktioniert. Dann könnte ich ja vielleicht mein anderes Interesse, wo ich die ganze Zeit mit alleine war zum Beispiel. Interesse und Technik und tendenziell Frauen ist ja auch, sind ja wenige. Man ist sehr verteilt in der Welt. Da könnte ja was besseres noch raus kommen. Da könnte ich ja auch diesem Interesse nachgehen mit dieser Gruppe und dann geht man noch einen Schritt weiter.Deswegen, wir haben uns mal vor ich glaube zwei Jahren – also vor drei Jahren waren wir dann so viele, dass wir angefangen haben uns nicht nur auf dem Congress zu treffen sondern auch ein sogenanntes GeekEnd zu veranstalten. Das ist eine Wochenendveranstaltung, die auch von Geldern des CCC unterstützt werden. Die übernehmen gern mal Übernachtunskosten oder Reisekosten. Da kann man sich dann mal zusammensetzen, ungefähr 20 Haecksen zum Beispiel, und mal drüber reden: Wer sind wir eigentlich, wo wollen wir eigentlich hin? Was ist unser Leitbild, was ist unsere gemeinsame Vision. Dabei kam raus durch eine Unmenge an Post-It’s kleben: Wir machen das was uns Spaß macht. Und die Nachbarhaeckse ermutigt die Haeckse, die was versuchen möchte, dass sie es probiert. Und wenn sie vielleicht einen Tipp hat, wie es funktionieren könnte, wie man ein Problem überwinden kann, dann gibt sie diesen Tipp. Haecksen ermöglichen Haecksen, Dinge zu erreichen und letztendlich ist das Ziel halt natürlich am Ende: gleiche Rechte, gleiche Möglichkeiten, ein gleich qualitativ hochwertiges Leben wie alle anderen Menschen auf dieser Welt. Und dahin wollen wir gehen. Und wir sind der Meinung, wir machen das halt mit Spaß, und mit gegenseitig helfen und zusammenarbeiten. Das bedeutet natürlich auch, dass, wenn die Haecksen versuchen, die Welt so umzuändern, so dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, dann gibt es natürlich jetzt in der Welt sind Dinge, die sie ärgern. Da gibt es seit ein paar Jahren eine Installation bei uns in unserer Assembly, nennt sich anger exchange point, die haben wir jetzt auch umgezogen in die virtuelle Assembly, wo Menschen ihren Frust hinterlassen.Der Trick ist, die reale Installation ist: man wirft seinen Ärger auf einen Zettel geschrieben rein und zieht einen neuen. Das heißt, man wird ihn los und dafür bekommt man einen anderen. Dann erfährt man was darüber, was eine andere Person ärgert. Interessanterweise schmeißen viele Menschen mehr Ärgern rein als sie rausziehen; also bleiben am Ende Ärgerzettel übrig und die werden dann feierlich verlesen. Das kann sehr feministisch, sehr gesellschaftskritisch sein. Das kann aber auch sehr witzig werden und wir haben Menschen, die das enstprechend improvisierend vertonen. Was ärgert euch denn so? Wenn ihr euch so den Zustand der Welt anguckt.

gelantine: (lacht) Ist natürlich ne gute Zeit, um nach dem Zustand der Welt zu fragen. Ja, was mir spontan so dazu einfällt weil ich grad mehrere Jobwechsel auch hinter mir hatte. Ich bin 1.54m groß. Bin also eine kleine Frau erstmal von der Größe. Und wie das halt so ist, ihr könnt euch das ganz gut vorstellen, ich rufe in den Leuten immer so was, oder was heißt ich ruf das in ihnen vor, die Leute sehen in mir immer so was ganz Süßes, Niedliches, und was sehr Kindliches. Ich brauch immer so Monate um herauszuarbeiten, dass ich ein erwachsener Mensch bin, der ganz normal Dinge verrichtet wie auch jeder andere erwachsene Mensch und auch normal angesprochen werden möchte. Das ist was, das begleitet mich irgendwie schon ewig. Das ist immer so ein Mix aus Ärger; manchmal resignier ich auch. Manchmal bin ich auch einfach wütend und kommunizier das auch direkt. Ja, ich glaube, ich würde so sagen, das ist was, was mich so richtig, richtig doll wütend macht, ja.

naerrin: Bei mir ist es grade vor allem diese Inkongruenz der Welt. Man hat auf der einen Seite wissenschaftliche Fakten oder Studien und Dinge die ganz eindeutig auf etwas hinweisen und dann sitzen da Politker*innen, die einfach nichts tun – gefühlt. Ich glaube, das finde ich momentan eigentlich mit am schwierigsten irgendwo – auch auszuhalten. Das macht mich recht wütend. Dass man ja, auch wie bei der Klimakrise, dieses Gefühl hat, so oft man sich auf die Straße stellt, so oft man irgendwie ein Plakat aus dem Fenster hängt, weil Demos vielleicht momentan auch nicht so dass sind, was so richtig sinnvoll ist im Sinne von Menschen schützen, ja. Es kommt so wenig an.

melzai: Passend dazu: Ich hab ein Kind in der Kita. Wir rollen also jeden Tag die Würfel und schauen mal, welche Variante der Erkältung das Kind mit nach Hause bringt. Und wenn sie sich wenig sehen, die Kinder, dann verteilen sie untereinander ziemlich heftige Erkältungen. Unser Kind ist alle zwei Wochen krank. Und jedes Mal dürfen wir ausrollen, was es denn diesmal ist in der Hoffnung, dass es doch bitte nur die Erkältung also ein Schnupfen, also die oberen Atemwege. Ach ne, ein Schnupfen ist auch ein Symptom für Corona bei kleinen Kindern. (lacht) Ja, es wär schon schön, wenn man den Wissenschafter*innen, die diese ganzen Modellrechnungen machen, die sich immer und immer wieder bestätigen. Dass man dann auch mal was macht. Thema Klimawandel ist das selbe. Und ich bin zu groß, Kleidung passt mir nicht. Es ist so ärgerlich. Ich habe nur zu kurze T-Shirts. Bin schon kurz davor, Nähen zu lernen um das Problem zu lösen.

gelantine: (lacht) Ja, kenn ich auch ganz gut in die andere Richtung. Ich hab so kleine Füße, kann mir immer Glitzerschuh kaufen. (lacht)

melzai: Mein Kind liebt die. Glitzer und Bunt.

gelatine: (lacht) Kann ich mir vorstellen.

naerrin: Dann haben wir, glaub ich jetzt ganz offiziell ‘ne Runde anger exchanged. (lacht)

melzai: Und dabei gelacht.

gelatine: Definitiv.

melzai: Das ist der Trick. Bei dem rocket chat der Haecksen gibt es auch den Joy Exchange. Die Welt besteht nicht nur aus Wut sondern auch aus Dingen, über die man lachen kann, über die man sich auch freuen kann. Und der Trick ist halt, dass man sich die negativen Sachen immer besonders gut merken kann.  Es ist auch grade ein bisschen schwierig, die guten zu sehen aber beides braucht man.

gelatine: Definitiv.

melzai: Glitzerschuhe.

naerrin: Gut, dann stelle ich jetzt einfach mal so die Frage: Was machen Haecksen denn? Also treffen sich, planen Dinge, sind dezentral vernetzt und bauen sich dabei gegenseitig auch auf Sachen anzugehen aber was gehen sie denn so an? Außer diesem Podcast ganz offensichtlich… .

melzai: Ich glaube grade findet sich eventuell ne Capture the Flag/CTF-Gruppe. Für die Leute, die es nicht wissen: Capture the Flag ist ein Spiel bei dem ein Team versucht ein Server einzunehmen, der für dieses Spiel auch ausgewiesen ist. Macht es nicht bei den anderen Servern. Man braucht dafür bis zu einem gewissen Grad technisches Wissen aber tatsächlich gibt es viele CTFs die inkrementell aufgebaut sind. Also sehr stufenförmig, das heißt die ersten schafft man vielleicht  selbst oder mit Hilfe und die weiteren Stufen schafft vielleicht einer aus dem Team und die Person bringt dann den anderen bei, warum dieser Hack jetzt der richtige war. Zum Beispiel. Da kann man also wahnsinnig viel lernen. Und es gibt diverse Haecksen, die machen das auf Anfängerniveau es gibt aber auch Haecksen die sind sehr gut. Was passiert grad noch? 

naerrin: Hm, heute morgen wurden ein paar Sachen erzählt. Kurzzeitgedächtnis. 

melzai: Es passiert so viel, es ist wahnsinnig schwierig. Also  für den remote Chaos Communication Congress, den rc3, der ja zwischen den Jahren 2020 passiert ist, das heißt zwischen den Jahren ist immer der 27. – 30. einschließlich, vier Tage, ehm haben bei uns das Haecksen-Team ne 3D, ne Tschuldigung, 2D Pixel Welt aufgebaut mit ca 7 Mio. Pixel, hat dazu noch gleichzeitig auf der Homepage einen kompletten Event-Bereich geschaffen, wo man die Workshops der Haecksen finden kann. Und so weiter und so fort. Es ist so viel Arbeit dass tatsächlich jetzt auf dem Oster-Event, während wir hier gerade den Podcast aufnehmen auf dem Oster-Event so viel passiert, dass wir schon gar nicht mehr den Überblick haben. Weil, es gibt was zu Datenschutz, es gab n Workshop zu OBS, es gibt was über Hackathons, oder…

naerrin: Bootstrap-Workshop

melzai: Bootstrap, ja. es gibt das Treffen von Betroffen mit ADHS aus dem FNIT-Bereich. FNIT heißt Frauen, nicht-binär, inter und trans. Tatsächlich hat der Umgang mit ADHS eine Genderkomponente und wird vor allem im Bereich FNIT schwer erkannt, seltener erkannt und dementsprechend anders behandelt wenn überhaupt. Die Menschen finden also viel später heraus, dass sie zum Beispiel ADHS tatsächlich haben um dann die Strategien, die ihnen wirklich helfen im Leben zu entwickeln.

naerrin: Noch dazu ändert es sich da auch sowieso gerade wie wie fern Erwachsene von ADHS betroffen sind. Also, man muss da gleich an zwei Fronten kämpfen. Zum einen als erwachsener Mensch und zum anderen eben mit einem bestimmten Genderaspekt einfach.

melzai: Was machen wir sonst noch? Wir hatten eine Corona-Studie, die haben wir Studie genannt.Die haben wir in der Datenschleuder veröffentlicht letztes Jahr. Da haben wir mal ne Umfrage freigeschaltet um festzustellen wie die Belastung  eigentlich wirklich aussieht. Mussten dann glücklicherweise feststellen, dass sich Haecksen sehr wohl gefühlt haben trotz Lockdown also im relativen Vergleich zu der Tatsache, dass FNIT-Personen stark betroffen sind weil schlechter bezahlt, schlechtere Jobstabilität, zusätzliche Care Arbeit, waren die Menschen in unserer Blase tendenziell stabil abgesichert. Wenn auch, es war nicht super. Aber sie waren stabil abgesichert immerhin. Das kann man nachlesen in unserem Blog und in der Datenschleuder Ende 2020. Und wir gucken uns auch grade mal wieder einen Fall bei den CCC Erfas an. Da gab es wohl mal wieder eine Runde sexistische Kackscheiße. Dafür sind wir dann eben auch im Hintergrund da.

gelatine: Was bei den Haecksen auch noch passiert, was ich auch ganz wichtig und gut finde. Gerade wenn man neu bei den Haecksen ist und Probleme hat oder sich nicht traut und nicht so schnell und gut reinkommt. Es gibt immer wieder auf diversen Events auch ganz viele selbst organisierte Workshops. Ich würd sagen vom Spektrum hin vom lustiger Quatsch bis zu sehr ernsthaften Dingen. Ich hatte zum Beispiel beim rC3 war ich bei einem kleinen Contest, ein Microcontroller-Fun-Contest, wo wir auf einem 1 bis 1×3 cm großen Minibildschirm quasi einen kleinen Trickfilm entworfen haben, programmiert haben. Daraus entstandt dann auch über den rocket der Channel Mikrocontroller-Fun wo wir auch noch planen uns einmal im Monat zu treffen und da zusammen daran rumwerkeln. Was ich super toll finde, dass sich einfach aus Workshops heraus dann auch so kleine Gruppen entstehen und dann irgendwie am Ende sogar viel mehr daraus wird. Mal gucken halt, wo das hinführt.

melzai: Das Spannende an dem Thema Mikrocontroller ist ja, dass in der Haecksen Goodie Bag vom letzten Jahr, also für die für den rC3 gab’s ne Haecksen Goodie Bag, die war voll mit Stickern und allem drum und dran. Da haben sich ne ganze Menge Leute wahnsinnig viel Mühe gegeben. Es gab sogar selbst genähte Masken da drin.

gelantine: Genau.

melzai (holt tief Luft):Und da lag dieser Microcontroller drin, und das Wichtige daran war: Die Leute, die die Goodie Bag bestellt haben, wussten nicht, dass der da drin liegt. Und dementsprechend ham sie, ohne dass sie’s wussten, ein Microcontroller bekommen und hatten plötzlich dieses Stück Technik in der Hand, was schon fertig geflasht war. Was sie jetzt nur noch hätten benutzen müssen. Sie mussten also gar nicht die

gelantine: Ja.

melzai: Bestellseite durchklicken oder die Kennung kennen, um das Richtige zu bestellen.Sondern sie hatten’s schon in der Hand, und es gab auch gleich noch nen Workshop. Und da haben möglicherweise mehrere Menschen das erste Mal in ihrem Leben wirklich nen Mircocontroller angefasst und ihn auch noch verwendet. Um diese Barriere Technik zu erfahren. Es ist ja auch was Haptisches, nicht wahr. 

gelantine: mhm

melzai: Auch das ist Technik. Und das ist vielleicht Technik, die ich auch können könnte.

gelantine: Ja. 

melzai: Genau. (Kurze Pause) Was auch grad passiert ist, dass eine Vereinsgründung vorbereitet wird. Das ist auf der bürokratischen Ebene was, was ganz wichtig ist, und wir wollen auch drüber reden, was in der Zukunft passiert. Die Haecksen überlegen, ob es nicht eventuell ein spezifisches Haecksen-Konferenzformat geben soll. Und da werden sich die Fachmenschen die hier der Zuhörenden sich erinnern, das hat Haftungsgründe. Da gibt es Haftungsprobleme, da muss man drüber reden. Dafür bräuchte man, wenn es geht, einen funktionierenden Verein, wo man sich auf Gouvernance-Strukturen geeinigt hat, so dass dieser Verein dann  entsprechende Verträge unterschreiben kann.
(Kurze Pause)
Und dann, in 2 Jahren ungefähr, äh, müsste eigentlich auch das CCC-Sommer-Camp sein. Das findet Mitte August statt, und letztes Mal waren wir das erste Mal mit ner Haecksen-Village da. Und die war fantastisch! Das war grandios. Wenn ihr glaubt, unsere Assembly ist gut, nein, die Haecksen-Assembly auf dem Sommer-Camp ist noch viel besser. Und dementsprechend, ähm, wird das wahrscheinlich auch eins der wichtigsten Punkte sein in zwei Jahren. Weil einfach, dann übernachtet man quasi mit anderen Haecksen und ihren Partnern, Partner*innen. Die Kinder kommen auch teilweise mit. Da in der Ecke sitzt eins am Lagerfeuer und redet über die Dinge, und hat Zeit dafür.

naerrin: Ja. Da freue ich mich auch schon drauf, also beim letzten Camp, 2019, bin ich da auch schon öfter vorbeigeschlichen. (lacht) Es war schön; ich habe bei der Seed-Exchange-“Stelle” ein paar Samen mitgenommen für den Garten – und auch welche hinterlassen – natürlich; because of „Exchange“. Das heißt, eventuell, vielleicht hat ja sogar irgendwer gerade Liebstöckel von mir im Garten stehen, der sich so langsam wieder aus dem Boden schält…Ja, ich glaube, das ist auch so ein bisschen das, wo wir vielleicht selber nochmal kurz sagen können: Was bedeutet das eigentlich für uns? Ich fang einfach mal an, weil: Ich hab’s ja schon ein bisschen gesagt. Ich bin so ein bisschen rumgeschlichen und hab auch so versucht, in diesem ganzen CCC-Umfeld so meinen Anknüpfungspunkt zu finden und, ähm, den habe ich am ehesten dann tatsächlich bei den Haecksen gefunden. Also, erst so ein bisschen aus der Distanz und dann habe ich mich jetzt halt doch reingeworfen und ich finde es auch sehr schön was ja auch in den ganzen Aktionen, die wir jetzt schon so beschrieben haben zum Tragen kommt, ist: es geht einfach verdammt viel um Gemeinschaft und das ist – glaube ich – das, was es dann auch für mich bedeutet: So eine Gemeinschaft zu haben, in der man auch mit seinen Ideen hinkommen kann oder mit den Fertigkeiten, die man bisher hat und zusammen gucken kann, was man machen kann. Genau. So die Frage, wie fühlt es sich an, neu bei den Haecksen anzukommen? Ein bisschen verrückt, weil einen niemand so behandelt, als wäre man neu (lacht), und jeder einfach so tut als… ja… man ist einfach dann da und das ist sehr schön.Ja, wie war das für dich, Gelantine? (Gelantine lacht) Oder, beziehungsweise: was bedeutet es für dich?

gelatine: Was ich wirklich schon finde und für mich auch am Anfang sogar ungewohnt war is, diese ganze Gruppe bietet einem auch so einen großen Rahmen an so eigenen Möglichkeiten zu interagieren und zu kommunizieren. Wenn ich zum Beispiel einfach natürlich eine rein technische Frage hab, kann ich das halt so ganz ohne ein unangenehmes Gefühl in den Raum werfen und schauen was daraus wird. Und ich merke das zum Beispiel schon dass ich in einem eher männlichen Umfeld sag ich mal schon Hemmung hab einfach ne Frage zu stellen im Bezug auf Technik weil halt im Hintergrund immer so dieses kleinen nagende Gefühl ist wie der Blick von den männlichen Kollegen auf mich ist, sozusagen. Weil ich ja quasi nur eine Frau bin sozusagen. Das Gefühl hab ich schon manchmal, nicht überall. Manchmal ist das so. Nicht überall. Das finde ich halt schön und auch so generell also dieses aufgenommene Gefühl in der Gruppe und ja, dass irgendwie viel passiert und man halt sich überall seine Rolle finden kann wo man mit machen möchte. Und du bist ja schon länger dabei melzai. Wie ist das denn, wie war das denn vielleicht auch für dich? Ganz am Anfang mal, vielleicht weißt du das noch. 

melzai: Ja, da kommen wir gleich zu dem Punkt, was mich außerdem noch ärgert. Es ist so, dass die Haecksen kaum eine Geschichtsschreibung haben. Das bedeutet, man kann nicht in den alten Aufzeichnung nachschauen wie das damals war sondern die Aufzeichnungen, Erinnerungen fangen erst an seitdem wir angefangen haben, Schriftstücke zu verfassen, einen Blog zu führen und so weiter und so fort, auf den Congressen sichtbarer wieder zu werden. Ich bin vor zehn Jahren zu den Haecksen gekommen. Das war noch zu Zeiten als der Chaos Communication Congress in Berlin war, es war der vorletzte Congress in Berlin.Das ist jetzt für die interne CCC Zeitrechnung ein Referenzrahmen. Da war nichts. Da gabs keine Vision, da gabs irgendwie die Idee: ja, Gleichberechtigung ist ja schon das, was wir wollen aber nichts. Das war nicht: Wie machen wir es, in welcher weise arbeiten wir miteinander und erreichen das zusammen. Das was es grad so gab war das Haecksenfrühstück und dann die Hoffnung das es danach noch ein, zwei Vorträge gibt von Haecksen für andere Haecksen, so dass dann Wissen geteilt werden konnte und das war’s. Es war komplett leer. Das lag daran, dass sich in den Jahren davor sich die Haecksen innerlich ein bischen zerlegt haben und daraus kein guten Weg raus gefunden haben. Und dann haben wir vor 10 Jahren immer mal wieder mit ein paar Haecksen, die jetzt glaube ich eventuell nicht mehr dabei sind aber zu dem Zeitpunkt halt aktiv waren, zumindest das Haecksenfrühstück im nächsten Jahr veranstaltet. Wir haben den Server gefunden, wo der war. Den haben wir zu einem Ort umgezogen, einen technischen Ort wo wir ihn auch administrieren konnten. Wir haben Haecksen-Adminen gefunden die mit dem Server umgehen wollten um das Ding zu fixen.  So dass es ein Server ist, den man benutzen kann, auf den man neue Dinge installieren kann. Und wir haben im Congress wieder den Haecksenraum bekommen. In Hamburg war es ja dann möglich noch kleinere Räume zu bekommen. Wir waren halt noch nicht in Messehallen. Messehallen sind sehr schwierig abzuteilen, auch akustisch ist das eine extreme Herausforderung. Deswegen haben wir momentan eben eine relativ große Assembly. In Hamburg hatten wir noch einen Raum, so dass man manchmal die Türen zu machen konnte wenn es zum Beispiel um Gespräche über Themem geht, für die Menschen einen Schutzraum brauchen. Und daraufhin kam es Stück für Stück. Plötzlich sind neue Haecksen aufgetaucht, die verstanden haben, dass wir eingentlich alles tun und lassen können was wir wollen aber es braucht jemand der es auch tut oder lässt. Und dann sind wir Stück für Stück immer weiter gekommen. Das war ungefähr 2014, 2015. Ich glaube 2016 war #metoo. Ungefähr ein Jahr davor, ein bis zwei Jahre davor konnte man plötzlich sehen wie Menschen sich wieder stark aktiv für Feminismus angefangen haben zu interessieren, sich einzusetzen, sich in Gruppen zusammen zu finden und sich zum Beispiel bei den Haecksen zusammen zu finden um das thematisch weiter zu entwickeln. Ja, jetzt sind wir hier jetzt angekommen, wo wir 450 sind, einen viel besseren Griff darauf haben was wir eigentlich sind, was wir wollen, wie wir es erreichen wollen und dass wir Dinge auch umgesetzt bekommen. Dass wir uns nicht überanstrengen, Dass wir auch Finanzmittel in einer kleinen Menge, aber wir haben sie zur Verfügung. Wir können sie einsetzen um Dinge zu ermöglichen. Das ist echt super, muss ich sagen. Das waren zehn Jahre echt harte Arbeit und es ist super, dass wir jetzt so weit sind.

naerrin: Es lebt auf jeden Fall stark von denen Menschen die eben mitmachen und einen Unterschied machen wollen. Genau. Ja, mitmachen. (lacht). Wie kann man denn mitmachen?

melzai: Ja, bei den Haecksen kommt mal rein, wenn man eine Haeckse trifft. Dass ist so der, das ist wirklich der Dreh- und Angelpunkt. Wenn rman nur von den Haecksen gelesen hat, kommt man nicht in die Haecksen rein. Traditionell schreiben Menschen gerne mal eine E-Mail an info aet haecksen.org und sagen Bescheid: Ich möchte mitmachen! Und dann kommt die Antwort: Ja, wir haben demnächst ein reales oder virtuelle Haechsenfrühstück. Komm doch da vorbei, aber bitte lies vorher noch unser Selbstbild. Denn der Zugang zu den Haecksen ist auf Genderbasis beschränkt und man muss da kurz mal nachschauen ob man reinpasst oder nicht. Das ist ganz wichtig. Man schickt also die E-Mail nach info aet haecksen.org, trifft dann hoffentlich im realen oder virtuellen Raum eine Haeckse, schaut ob man auch selber die Haecksen überhaupt mag. Weil es kann ja auch sein, dass das nicht die Community ist, die man grade sucht. Und dann, wenn man möchte, tritt man ein. Und wenn man einmal auf der Mailingliste ist, dann hat man eigentlich Zugang zu allen anderen technischen Systemen. Man wird halt immer, es wird halt immer geprüft ob die Mailadresse auf der Mailingliste steht. Wenn ja, dann wird man freigeschaltet für x, y, z. und bekommt dann zum Beispiel Zugang in demnChat oder so. Da gibt es dann eigentlich keine Barrieren mehr. Aber vielleicht möchte man sich nicht mit fünfzehn Accounts zuschmeissen. Das ist halt eher eine weise Entscheidung, sich zu überlegen, was braucht man wirklich.

naerrin: Also, ich hab es so gemacht, dass ich mir erst mal angeguckt habe, so ein bischen für zwei drei Tage was so auf der Mailingliste passiert ist und was für Aktionen auch oder Treffen mitgeteilt wurden und hab dann immer dann noch einen Account angelegt, wenn mir etwas Neues quasi untergekommen ist. Zum Beispiel dann in den rocket chat oder eh, ja, was war denn da noch? Ach ja, für die Pads brauchte ich dann Zugang wenn ich beim Podcast mitmachen möchte. Da kann man sich dann so nach und nach durch klicken, das ist eigentlich ganz angenehm.

gelatine: Ja, manchmal sitzt auch eine Haeckse neben einem ohne dass man davon weiß. So bin nämlich ich zu den Haecksen gekommen. Ich hatte bei einem Job, den ich nicht mochte, eine richtig richtig nette Kollegin, das war ne ganz coole Socke. Und bei einer Weihnachtsfeier und einem großen Glas Wein haben wir dann angefangen über die Haecksen zu sprechen, beziehungsweise hatte ich vorher mal was gelesen und dann darüber erzählt. Und dann saß sie die ganze Zeit schweigend neben mir und ich dachte mir: Mensch will sie nicht irgendwann mal was sagen (lacht) und dann war so “Ja, ich bin eine Haeckse. Herzlich Willkommen!” (lacht) War ein guter Moment. Da habe ich mich richtig drüber gefreut.

melzai: Es gibt tatsächlich eine Person, die die Haecksen von außen durchaus mal länger beobachtet hat und die meinte: ” es gibt kaum Aufzeichnungen über euch bis auf eure Homepage und das war es. Und dabei existiert ihr schon seit dreißig Jahren.” Wir sind auch am Überlegen wie wir das ändern können. Es gibt zum Beispiel Sticker oder so, so dass man eine Haeckse vielleicht auf DER Techkonferenz oder auf der Linguistikkonferenz oder wo auch immer auch erkennen kann. Und sagen kann: “Hej, wir beide gehören zusammen. Wir haben ähnlich Interessen möglicherweise.”

naerrin: Ich kommen noch aus einer anderen Community in der ich mich auch noch bewege und wir haben als Erkennungsmerkmal ein grünes Bändchen. Also, wenn jemand irgendwie relativ auffällig an seiner Tasche, Kleidung oder whatever ein grünes Bändchen platziert hat, dann kann man eigentlich davon ausgehen, dass man diese Person mal fragen kann ob sie nicht auch daher kommt. Das ist eigentlich auch ganz schön. Also vor allem auf Festivals wird sowas dann natürlich auch genutzt und auf Veranstaltungen wo man interessensbedingt sich über den Weg laufen könnte. Weil es auch ansonsten über die ganz Welt eigentlich verteilt ist. Da leben auch einige in verschiedenen Ländern.

melzai: Das ist sicherlich hilfreich.

naerrin: Genau, dann frag ich dann dich auch gleich einfach. Bei den Punkten, die wir davor hatten, ist dir da irgendwie noch was, ehm.

melzai: Wir haben noch nicht darüber geredet, was ich im Kontext der Haecksen mache. (lacht)

naerrin: Oh stimmt, ja. Das könnten wir noch machen.

melzai: Das ist tatsächlich eine ganze Menge deswegen war ich der Meinung, wir sollten das mal also auf die Geschichtsschreibung. Weil vielleicht auch viele nicht merken, wieviel Arbeit es im Hintergrund ist. Das ist halt so.

naerrin: Ja, ist ja auch oft ungleich verteilt, sag ich mal. Man sieht halt schon auch, dass es oft die ähnlichen, gleichen Menschen sind, die sich eben aktiv einbringen. Und das viele halt  partizipieren indem sie konsumieren. Ja, so eine Community dann zusammenzuhalten, immer mit wenigen Aktiven, macht es halt schwer. Das kann ich mir schon ganz gut vorstellen.

melzai: Und ich glaube, wir haben dieses Jahr halt die Kapazität, wir haben uns jetzt überhaupt uns bewiesen über die letzten Jahre, dass wir es können. Egal, was wir uns vornehmen, wir kriegen das hin. Ob wir ein Projekt vornehmen auf der assembly? Kriegen wir hin. Ob wir technisch starke Workshops aufsstellen wollen? Kriegen wir hin.  Alle gehen raus aus dem Workshop und sind zufrieden. Ob wir ein Village auf dem Camp aufbauen können? Kriegen wir auch hin. Können wir mithelfen bei Congress-Orga, DIVOC-Orga etc, in Vorständen und tatsächlich einen sinnvollen Beitrag leisten? Kriegen wir alles auch hin.

Und ich denke da sind wir jetzt quasi an der Endphase, wo wir feststellen, wir kriegen es alles gestemmt. Wir haben super Teamwork, unser, wir machen regelmässig Feedback-Sessions, in dem stehen immer nur positive Kommentare. Wir arbeiten keinen mehr durch, das heißt, die Menschen, die bei uns aus der Orga-Phase rauskommen, können das Event für das sie organisiert haben, tatsächlich aktiv genießen. Das ist eine Schwäche, die im CCC sehr stark verbreitet ist, dass das nicht passiert, dass die Leute ausbrennen. Und dementsprechend würd ich sagen, wir haben uns jetzt echt von A bis Z alles bewiesen, was es auf der ganzen Projekt, Workshop, konzeptionellen Sache zu beweisen gibt. Und deswegen können wir jetzt vielleicht auch einen Schritt zurücktreten und sagen: Wir sind super souverän, lass uns doch jetzt mal uns über unsere internen Inhalte unterhalten. Das ist halt eine Komponente, wo der ich halt viel zu tun habe weil ich quasi, denke ich, eine der Dreh- und Angelpunkte bin für so Richtungsentscheidungen. Was nicht heißt, dass ich die entscheide sondern dass ich die inhaltlich vorbereite. Dass ich tendenziell diejenige bin, die zum Beispiel auch prüft: Ist das jetzt gut genug, ist das jetzt verständlich? Brauchen wir da noch mehr? Gibt es da vielleicht jemand der noch was weiß von den Haecksen? Ich kenne sehr viele Haechḱsen zumindest vielleicht nicht persönlich aber auch von ihrem Wissen her. Dann kann man, dann kann man die spezifisch anfragen und die sind sehr gerne zu geben, man muss sie nur manchmal halt aufwecken und sagen: Hier haben wir grad einen relevanten Teil für dich. 

Und dazu gehört auch das, gewisse inhaltliche Vorbereitungen brauchen neue Workshopkonzepte. Wir haben letztes Jahr nen Leitfaden für Konflikte zusammengestellt, und der ist eigentlich so ziemlich  fertig, so dass wir, mit 450 Mitgliedern im Rocket-Chat, auf der Mailingliste, wenn da zwei aneinander geraten, ist das normal, also suchen wir nen Weg raus, aber dafür braucht’s vielleicht ne Handreichung, auf die sich viele Haecksen geeinigt haben. Wie der Weg raus zum Beispiel sein könnte. Das sind so die Arbeiten, die ich mache. Und natürlich! Wie sich das gehört. Ich schau auf die Finanzen. (Gekicher) Es muss ein paar wenige geben, die wissen, wie es mit den Finanzen steht, und unser Konto liegt momentan noch bei Entropia. Wir sind da als Projekt geführt. Entropia ist gemeinnützig. Das ist der Erfa des CCCs – Erfa steht für Erfahrensaustauschkreis. – in Karlsruhe, der auch die Gullasch Programmier Nacht durchführt. Genau, und ich hoffe demnächst, dass mir ein bisschen mehr technische Schwerpunkt bei, also ich persönlich, dass ich mehr Zeit für einen technischen Schwerpunkt bei den Haecksen habe. Weil ich ja Bioinformatikerin bin mit Promotion und ein bisschen Quantum Computing mache. Und ich glaube dass wär zumindest für mich persönlcih ein Gewinn, wenn ich ein bisschen mehr Zeit da rein stecken könnte.

naerrin: Und die anderen Aufgaben ein bissschen breiter verteilt werden, genau. Ja. Hm, was sind denn so an den Veranstaltungen, wo die Haecksen mit beteiligt sind oder selbst machen? So die jährlichen Fixpunkte, an denen man sich orientieren kann, wenn man mal ein bisschen näher mit den Haecksen interagieren möchte oder überlegt Mitglied zu werden.

melzai: Hmm, das ist eine gute Frage. Historisch gesehen waren das die Congresse und werden es wahrscheinlich auch immer noch sein. Ähm der Congress früher hatte vielleicht 100 Besucher, vor 30 jahren, und jetzt sind’s 17.000. Daaa ham wir schon Probleme alle Haecksen überhaupt rein zu bekommen. Aber netter Tipp, der dritte öffentliche pre sale Termin ist der Geheimtipp unter den Ticketskaufern (Kichern im Hintergrund). Stoniert erst dann euer Hotelzimmer. Nur mal so. Da haben wir, glaub ich, noch dreißig Haecksen durch gekriegt bei dem letzten Termin. Das ist, war und das war locker möglich. Dazu gibt’s auch noch das Camp alle 4 Jahre im August. In letzter Zeit waren immer mehr Haecksen auch auf den lokalen Veranstaltungen da, oder zeigen, dass sie Haecksen sind in ihrem lokalen Erfa. Aber ehrlich gesagt sind über  die Hälfte der Haecksen nicht in dem lokalen Erfa oder Hackspace  angeschlossen; die sind alleine da unterwegs. Was bedeutet unsere Mailingliste, unsere virtuellen Treffen sind für Menschen, die alleine unterwegs sind, der erste Kontaktpunkt. Und wir haben jetzt seit drei Jahren das Haecksen Geekend, tendenziell im frühen Herbst, auch um zu enscheiden, was brauchen wir für den Kongress oder machen wir nichts, könnte ja auch ne Option sein, dabei. Auch um Richtungsentscheidungen abzusprechen.

naerrin: Natürlich auch das Haecksen Frühstück, das findet ja auch nicht nur jeweils auf den Veranstaltungen statt, sondern zwischendurch auch hin und wieder, meine ich mitbekommen zu haben…

melzai: Ja: Corona machts möglich (lacht)

naerrin: Sonst nur auf Veranstaltungen?

melzai: Wer weiß – wir sind jetzt 450, vielleicht gibt es jetzt ab sofort immer regelmäßige virtuelle Haecksenfrühstücke, aber nach Corona werden die lokalen Gruppen auch wieder anfangen, sich zu treffen und möglicherweise sehr beschäftigt sein. Vielleicht wird das Haecksen Frühstück dann auch so etwas wie ein Vernetzungstreffen auch zwischen den lokalen Gruppen. Ich glaube, das wird noch alles sehr, sehr spannend, Da sind ganz viele Leute, die jetzt wirklich darauf warten, dass dieses Corona vorbei ist, damit sie weitermachen können. Wir haben nämlich auch, im Gegensatz zu anderen Gruppierungen, stetigen Zulauf. Wir sind in den letzten zwei Jahren um jeweils siebzig Personen gewachsen: das heißt ein bis zu siebzigprozentiges Wachstum zu verdauen, ist eine extreme Herausforderung. Letztes Jahr waren es, während Corona, waren es vierzig Personen, die neu zu den Haecksen dazugekommen sind. Und es geht grade weiter in 2021. Ich denke, das wird es ab sofort real und virtuell geben, Wenn Menschen aktiv werden und das auch natürlich machen. Wir sind, sind basisdemokratisch orientiert,  das heißt: Jede kann, wenn sie möchte. Das wäre doch schön.

naerrin: Wenn Du anderen Menschen erzählst, dass Du eine Haeckse bist, was sind da so die gängigen Missverständnisse oder vielleicht auch Vorurteile, die Dir da, eventuell im ersten Moment, begegnen könnten?

melzai: Oh dafür gibt es eine schöne Geschichte: da waren wir auf dem letzten Camp und sind da mit der kleinen Eisenbahn, die mit Diesel betrieben wird, einmal rund ums Camp gefahren – es gab da so eine kleine Eisenbahn und wenn ihr die Einführung hattet, dann durftet ihr sie auch fahren, Neya hat sie gefahren, eine Haeckse – und jemand meinte vorne im Führerstand “Oh, die Hacksen sind on board!”. Zufälligerweise waren noch weitere Haecksen an Bord. Und die Kinder, die mitgefahren sind, hatten plötzlich Angst. “Waaas, hier gibt’s Hexen?? Oh mein Gott!” Die Eltern, die wussten, was die Haecksen wirklich sind, drehten sich mit einem sehr schuldbewussten Blick zu den Haecksen, die ihr Haecksen-T-Shirt anhatten um, die hinter ihnen saßen, um, und fingen dann an zu erklären, dass eigentlich der Begriff “Hexe” vor vielen hundert Jahren ja eigentlich in einem ganz anderen Kontext verwendet worden ist, um Frauen auf den Scheiterhaufen zu bringen usw. usf.; und übrigens auch Menschen jüdischen Glaubens und Homosexuelle. Und dementsprechend sind Hexen gar nicht so gefährlich, sondern es sind die Geschichten, die über sie erzählt werden, und die leider immer noch erzählt werden, die dann bei den Kindern Angst machen, wenn es “Hexen” gibt. Das ist eines der Mißverständnisse, die wir bei Kindern haben. Und das ist ja durchaus auch einer der Gründe, warum wir “Haecksen” heißen. Da müsst ihr Euch mal ein bischen genauer mit der Zeit der Hexenverbrennung beschäftigen; wir hatten da auch mal was bei 36C3 aufgenommen, im “Jahresrückblick der Hexen”, das findet sich auf media.ccc.de, und da das Thema ein bißchen erklärt: weswegen das, was da passiert ist, eigentich eine Frauenverfolgung war, und Verfolgung von homosexuellen Menschen und Menschen jüdischen Glaubens und nicht des Aussortieren von wenigen unliebsamen Menschen oder die Kirche hat Dinge getan… Das war was Weltliches, was da passiert ist.

Das zweite Missverständnis was es da gibt, ist tatsächlich: um Haeckse zu sein, muss man irgendwie technische Supernerdin sein. Der Schwerpunkt bei den Haecksen ist Interesse an Technik und das, was Technik mit den Menschen und der Gesellschaft macht. Es gibt welche, die sind richtig gut… es gibt aber auch viele Felder der Informatik: nur, weil man in einem Feld richtig gut ist, heißt das nicht, dass man in einem anderen Feld auch nur ein Fünkchen von Ahnung hat. Und: es gibt wahnsinnig viele andere Aktivitäten bei den Haecksen, zum Beispiel reden Menschen über die Auswirkungen von zum Beispiel künstlicher Intelligenz, von machine learning auf die Gesellschaft, auf die biases, die da drin stecken. Es sind aber auch Menschen unterwegs, die sich darüber austauschen, wie man ein Brot backt, wie man mit krass teuren Nähmaschinen tolle Kleidung näht, zum Beispiel Hosen mit Taschen; da gibt es Klima, Kunst, Musik… das bedeutet, es geht um das Interesse an Technik und die Einstellung, Dinge ausprobieren zu wollen und nicht tatsächlich das Können in Technik und man müsse da irgendwie eine Prüfung ablegen. Das ist ein gängiges Missverständnis innerhalb vom CCC auch, was man “haben muss”, um in den CCC reinzukommen. aber auch, was man “haben muss”, um bei den Haecksen reinzukommen. Bei den Haecksen muss man zu einem Frühstück erscheinen, sich die Gruppe anschauen und selber finden, dass man da mitmachen möchte, und dass man sich in der Selbstdefinition wiederfinden kann.

naerrin: Ich finde auch so diesen kreativen Aspekt eigentlich am wichtigsten: Es ist nicht so, dass ich der absolute Technikmensch bin, eigentlich gar nicht, aber wenn ich Dinge machen möchte, dann versuche sie halt. Das fing damit an, dass ich mit sechzehn irgendwelche html-Seiten zusammengebastelt habe, und mir das mit selfhtml.org beigebracht habe. Und so ist dann irgendwie glaube ich auch grundsätzlich so ein Interesse drangeblieben, auch zu gucken, wenn mir etwas Neues begegnet, wie gehe ich damit um? Wie kann ich das, was ich haben möchte, umsetzen und probieren? Darum geht es irgendwie so. Und das kann man als technischer Mensch, das kann man als geisteswissenschaftlicher Mensch…

melzai: …das kann man mit ner formalen Ausbildung, das kann man ohne ne formale Ausbildung… das kann man einfach tun. Und wir sind voll dafür, Dinge zu tun, anstatt zu warten. Natürlich sollte man – wir sind im Schwerpunkt Technikfolgenabschätzung nich wahr – sich Gedanken machen, aber da sind noch andere, die sich möglicherweise ähnliche Gedanken machen. Und dann spricht man zusammen und bekommt eine bessere Einschätzung von dem, was man da vorhat, und dann “kann mans einfach tun!”. Das ist der Kern der Sache.

naerrin: Vielfältige Perspektiven einbringen…

melzai: Lass es krachen, ja. Es gibt keinen Grund, es nicht zu machen!

naerrin: Und es soll ja auch für die Gesellschaft sein, und wenn nicht jeder aus der Gesellschaft sich irgendwie mit einbringen kann, weil irgendwelche Hürden bestehen, dann ist es auch schwierig, einen Mittelweg zu finden, der dann die Gesellschaft auch verändert irgendwo. Das ist jetzt vielleicht für ein Podcast-Ende eventuell etwas zu tragisch formuliert (lacht) aber… ja… das ist einfach das Tolle: anpacken und machen…

melzai: …zusammen machen, das ist der Vorteil. Und dann ab und an mal ne Feedbackrunde laufen lassen und feststellen “Woah, die haben noch bessere Vorschläge als die, mit denen ich angefangen habe, das wird noch besser und toller, und die bringen das mit, was ich brauche, aber nicht kann und dadurch wirds noch schöner”. Das ist der Wunsch am Austausch, und am Machen und einfach Ausprobieren. Und egal auch wie alt die sind, Haecksen sind sehr altersdivers,  das heißt wir haben Haecksen, die sind sechzehn und wir haben Haecksen, die sind um die sechzig, dass heißt wir spannen einen ganz weiten Rahmen auch von Vorwissen, technisch wie auch gesellschaftlich, von Erinnerungen, wie war es damals oder wie sieht man die Welt jetzt. Es ist wahnsinnig spannend auch bei gesellschaftlichen Themen nach Feedback zu fragen von den anderen auf der Liste, weil wahnsinnig unterschiedliche Stimmen zurückkommen, die alle valide sind, und die ohne viel Aufwand plötzlich dieses Thema ganzheitlicher mithelfen zu erfassen. Und die Menschen teilen einfach, das ist toll. 

naerrin: Ja! Gut, dann würde ich sagen… sind wir mit unserem Gespräch am Ende.

gelatine: So, zum Schluss erzählen uns nochmal waldwesen und janepie, wie sie sich bei den Haecksen einbringen.

waldwesen: Ich mach bei den Haecksen oft Eventorga, zwar zur Zeit etwas weniger, als ich gerne würde, aber zum Beispiel das Camp 2019 habe ich mitorganisiert. Ich kümmere mich aber auch um Kommunikationsthemen, bin im Redaktionsteam für die Inhalte auf der Website, und auf Events halte ich gern Lightning Talks oder Workshops zu Dingen, die mich eben gerade interessieren, das kann von Bierbrauen über Zusammenarbeits- und Organisationsformen bis zu einem OBS Workshop gehen. Womit ich mich aktuell auch gerade noch beschäftigt habe, ist das Thema Begriffsdefinitionen: Was ist eigentlich eine Haeckse, ist das einfach nur die weibliche Form für Hackerin? Sind alle Haecksen mit “ae” auch Hexen mit “e” und “x”, im Sinne von “Die Zauberin”, ja oder nein oder nur ein bisschen? Auch das beschäftigt mich grade.

janepie: Ich bin selber jetzt irgendwie seit zwei, drei Jahren dabei, bin beim Congress bei einem Haecksen Workshop gewesen, hab mich da mit einer anwesenden Haeckse ein bißchen unterhalten, was die Haecksen eigentlich sind und wurde dann auf die Liste gesetzt, bin irgendwie direkt in so Organisationszeugs reingefallen weil da gabs dann ein Geekend und da mussten Anmeldungen gemanagt werden, und ich hab irgendwann meine Hand hochgehalten und gesagt “Ja, ich habe Zeit” und seitdem tue ich Dinge. Ich mach generell viel Organisation, gerade von Veranstaltungen und gemeinsamen assemblys oder Ähnlichem, ich bin sowas wie die “Infrastruktur-Haeckse”, weil ich komme vom Dorf, und da hat man viele Sachen einfach, sowas wie den Pavillon, den man mal im Garten aufstellen kann oder ähnliches. Ich habe ein großes Auto und deshalb kann ich Dinge sehr gut irgendwo hinfahren. Ansonsten bin ich Regiosprecherin für die Haecksen: die Regiotreffen sind alle Veranstaltungen in Zusammenhang des CCC, an der Vertreter*innen der einzelnen, regionalen CCC-Gruppen sich treffen um sich zu vernetzen, über Dinge zu sprechen und auch zu versuchen, den Club ein bißchen insgesamt voranzubringen. Ansonsten hüpf ich immer mal irgendwo durch die Gegend, lese mal mit im Buchclub, schreib gerne im Rocket Chat, er ist sehr schön, er ist wie’n Wohnzimmer.

gelantine: So das war’s erst mal mit unserer Folge. Wenn  euch die Folge gefallen hat und ihr Lust auf mehr habt, dann folgt uns auf Twitter @HaecksenC, oder hört in unsere Folgen unter podcast.haecksen.org rein.

naerrin: Schreibt uns auch gerne Feedback an podcast aet haecksen.org. Und wenn ihr Lust habt, mal bei einem Haecksen Frühstück reinzuschauen und mitzumachen dann schreibt uns an info aet haecksen.org. Das wars für dieses Mal. Tschüß!