hckn005: GeekEnd 2021

Willkommen zu einer weiteren Folge Haecksenwerk! 

Haecksenwerk ist das Podcastkollektiv der Haecksen. Es geht um die ganze Bandbreite von Technik, Kultur und Feminismus. In unserem Podcast möchten wir Einblicke in Themen geben, die uns bewegen.

Wenn Haecksen sich ein Wochenende lang zusammenrotten und Dinge lernen, Ideen entwickeln und der Spaß auch nicht zu kurz kommt, dann nennen wir das GeekEnd. In dieser Folge sprechen Phoibi, Piko und naerrin über das GeekEnd, das im Oktober stattfand und sie haben auch wieder fleißig Stimmen eingesammelt. Es gab spannende Workshops, intensive Arbeit und einen Abend voller Kultur und Spiele.

Präzisierung von chjana zu ihren Aussagen über die Git-Historie: 1. Git wurde von Linus Torvalds entwickelt aber GitHub wurde eigentlich erst von anderen Leuten gehostet. 2. Linus Torvalds hat damals Git als Ersatz von Bitkeeper entwickelt statt BitBucket. (Das ist noch korrekt, dass BitBucket auch git-basierte Hosting Service (commercial) und eine Alternative zu GitHub ist.

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Stichworte

GeekEnd, Haecksen, Zukunft, Ziele, Workshops, Community

Credits

Transkript

Phoibi: Willkommen zu einer neuen Folge vom Haecksenwerk. Ich bin Phoibi und mache die Folge zusammen mit Piko…

Piko: Hallo!

Phoibi: …und mit naerrin…

naerrin: Hallo!

Phoibi: Wir reden über das GeekEnd, das am 9. und 10 Oktober 2021 stattgefunden hat. Das war zwar schon das vierte GeekEnd, aber das erste online: also unsere virtuelle Premiere. Am Anfang wird es ein bißchen was zur Historie des GeekEnds geben, und dann natürlich viele Eindrücke aus einzelnen Veranstaltungen. Wir haben intensiv miteinander gefrühstückt, wir haben in Workshops zusammen gearbeitet, wir haben uns Neues gegenseitig beigebracht, wir haben uns mit Spielen und Kultur amüsiert, und uns, auch so, ausgetauscht. Auf jeden Fall hatten wir ganz viel Spaß!

Piko: OK! Das haben wir also alles gemacht. Aber was ist eigentlich genau ein GeekEnd? Dazu habe ich melzai befragt, sie ist ganz offenbar unsere Historienhaeckse, denn in Folge 3 hat sich auch schon über die inzwischen dreißigjährige Geschichte der Haecksen gesprochen. Also, melzai, wann kam eigentlich die erste Idee für ein GeekEnd, und wieso kam es dazu?

melzai: Ich glaube vor ca. vier Jahren waren wir ca. dreihundert Haecksen. Das sind extrem viele Haecksen. Und dann stellt man halt fest: man sitzt auf dem congress, und hat 300 Haecksen, und irgendwie muss man sich Gedanken darüber machen, wie man sich jetzt eigentlich strukturiert. Es gibt soviel Möglichkeiten, was man zusammen tun könnte, aber man muss die auch besprechen, und dafür braucht man Zeit. Bis dahin, bis 2018, haben sich die Haecksen vor allem auf den Congressen getroffen, also auf den zwischen-den-Jahren-Veranstaltungen vom CCC, und da läuft ja dann parallel noch vier Haupttracks und dann mehrere Nebentracks, die ganzen Workshoptracks, Assembly, Party, usw. usf. Da mal alle in einen Raum für eine Stunde zu bekommen und mal über inhaltliche Dinge zu reden, hat einfach so nicht mehr funktioniert. Die Interessen waren ganz klar da, sich mal zu treffen, aber man musste ein neues Format entwickeln. Und da haben wir uns bei CCC angelehnt, beim CCC gibts häuftig so genannte GeekEnds, das sind Wochenenden wo man sich als Kleingruppe treffen kann, um mal zum Beispiel inhaltlich zu arbeiten. Dafür gibts auch ein bisschen Förderung, und 2018 haben wir es dann tatsächlich geschafft, es zu machen.

Piko: Wie lange haben wir dafür planen müssen vorher?

melzai: Die Idee kam aufm Congress auf, es wurde beschlossen: Ja, wir machen das, und dann haben wir im Februar tatsächlich mit der Planung angefangen, weil man braucht einen Ort dafür, man muss überhaupt feststellen: wie teuer wird sowas? Je nachdem, auf welchem Niveau man das rechnet, wieviel sind die Leute bereit zu zahlen auch? Wie teuer sind die Anfahrtskosten? Und dann kommt natürlich die Frage dazu: wieviel Menschen kommen dann wirklich? Viele Menschen in Gruppen sind eher passive Mitglieder und hören zu; wenige gestalten. Da gibt es sone Grundregel: so ungefähr 10 Prozent gestalten, 90 Prozent hören zu. Und je gößer man wird, desto eher sollte man immer wieder versuchen, diese 10 Prozent, und vielleicht werden es ja auch mal 20 Prozent, zu ermöglichen, dazu Möglichkeiten zu schaffen. Aber wieviel sind bei uns dann… am Anfang… 2018… wie viele Haecksen kommen wirklich, wenn wir uns diese organisatorische Mühe machen und einen Ort finden? Naja, also haben wir im Februar überlegt, wo wir hingehen könnten, und dann haben wir uns überlegt: Mitte Deutschland, also haben wir beim flipdot angefragt in Kassel, und die waren so nett und haben uns ihren Hackspace zur Verfügung gestellt. Dann haben wir da noch ne recht günstige Unterkunft gefunden, und Kassel liegt auch noch gut erreichbar an den Bahntrassen, und dann haben wir es tatsächlich geschafft, es zu machen. Der CCC hat, denke ich, Reisekosten übernommen, da hat er viel geholfen, so dass auch Studierende oder auch Menschen mit geringem Einkommen kostenneutral kommen konnten. Ich glaube, es waren dann am Ende 12 Haecksen da.

Piko: Was waren da so Inhalte? Wurde da vor allem einander Sachen beigebracht oder Sachen organisiert?

melzai: Ja, da hat sich tatsächlich über die letzten Jahre nicht viel getan, das ist das Spannende daran. Weil wir legen den Schwerpunkt vormittags auf Orgaarbeit, ein bis zwei Stunden jeweils, um irgendwelche komplexen, politischen Fragen zu beantworten: Wo stehen wir eigentlich zu Frage X, oder was ist eigentlich unsere Vision von der Welt, oder mit welchem Projekt würden wir als nächstes vorangehen… und stellen da auch so Gretchenfragen, das klappt immer ganz gut nach dem Frühstück. Und dann kommt das Mittagessen als Erlösung, danach sind wir bis jetzt immer, bisher bei allen GeekEnds, in die Workshopphase übergegangen, wo zum Beispiel Leute Kurzvorträge halten, zum einen, um den anderen Haecksen jeweils zu zeigen, wie unterschiedlich Haecksen sind… sehr unterschiedlich!

Piko: Was gibts denn da für Themen in den Kurzvorträgen?

melzai: Also in den Lightning Talks hatten wir wirklich alles: Menschen machen was gegen digitale Gewalt, andere Menschen forschen im IT-Bereich, wiederum gibt’s Menschen, die arbeiten als Ingenieur*innen im Bereich für Fahrzeugbau…

Piko: Ok. Das war also das erste GeekEnd. Und… danach?

melzai: Ja, die sind ziemlich ähnlich geblieben. Die Fragen, die wir vormittags beantworten, werden immer spezieller, auch der kleine Einschub über Finanzen wird dann immer interessanter in letzter Zeit. Die Vereinsgründung steht ja grade an, das heisst, die kleinen organisatorischen Themen, die wir besprechen, werden immer wichtiger, also viel wegweisender, zielführender. Die haben einen bestimmten Zweck. Das heisst, es ist wahnsinnig wichtig, die zu machen, sonst können wir nicht weiter machen bei diesen Details. Und dann geht natürlich nachmittags dieses skillsharing los.

Piko: Also dieses erste GeekEnd war in Kassel. Wenn das jetzt das vierte ist, wie waren die zwei anderen?

melzai: Also der Ort hat ein bißchen gewechselt… weil wir haben dann festgestellt, die Transportwege zwischen dem Ort des GeekEnds und dem Übernachtungsort, und wie kriege ich Essen dahin usw., das ist von der Logistik recht zeitaufwändig gewesen. Also haben wir gedacht bei der nächsten Runde buchen wir uns einfach direkt in die Jugendherberge und haben da Essen am Ort. Da haben wir aber übersehen, dass viele Menschen bestimmte Bedürfnisse haben bezüglich Essen, und dass das in der Jugendherberge nicht unbedingt ganz funktioniert, das heisst, das dritte geekend haben wir dann bei Entropia gemacht und da hat eine freundliche Gruppe für uns auch gekocht. Das hat ziemlich gut funktioniert muss ich sagen. Und jetzt haben wir natürlich ein virtuelles geekend und dann schauen wir nach Corona, was es das nächste Mal wird.

naerrin: So. Und nach diesem kleinen Rundumschlag von melzai, gucken wir nochmal genauer was diesesmal passiert ist. Ein bisschen hat Phoibi ja am Anfang schon erzählt. Für mich persönlich war’s auch das erste Geekend. Kleines Zwischenfazit an dieser Stelle: Ich kann’s jetzt kaum erwarten das Mal vor Ort mitzumachen *kichert*. Aber gut. Was ist denn eigentlich passiert? Reden wir doch mal zusammen. Wie war das Geekend, Piko?

Piko: Cool. Sehr intensiv! Fasst so cool wie vor Ort.

naerrin: *lacht* Das ist gut!

Piko: Ich hatte ja schon die Ehre vor Ort dabei zu sein, aber auch online haben wir es wirklich geschafft viel inhaltlich zu lernen aber uns auch viel zu vernetzen und viel Energie für die Haecksen weiterhin zu mobilisieren. Wir hatten ein gutes halbes Duzent inhaltliche Vorträge oder Workshops. Da haben wir immer mal wieder einsprängsel im Podcast über die Themen und was so alles passiert ist. Aber wir haben auch diese, ja, traditionellen Haecksen-Themen, das heißt die Orga-Sachen und, ja, wie wir uns die Entwicklung der Haecksen-Gruppe so vorstellen. 

Phoibi: Ich überlege gerade, was mir so am besten gefallen hat, oder beziehungsweise hängen geblieben ist. Und einerseits ja wirklich dieses zusammen an der Zukunft arbeiten, schon Orga im Hinblick auf das JahresEndEvent, aber auch so in einem Workshop Ziele formulieren für die weitere Zukunft der Haecksen. Und sonst bin ich tatsächlich für den Spaß-Spaß, und ich fand die Spieleabende sehr nett. Code-Names, broken picture phones, und das ganze dann mit ‘ner Schellackplattenuntermalung, das war sehr angenehm, ehr nett abends. 

Piko: Ja das Haecksen-Geekend ist schon irgendwie ‘ne, mhh, CCC-Veranstaltungs-ähnliche Veranstaltung, d.h. wir haben sehr viel Spaß an kreativen Spielen, aber auch Spaß am Lernen, so neue Dinge kennen lernen, Dinge von denen man überhaupt keine Ahnung hat. Und da war wirklich viel davon dabei. 

naerrin: Ja. Ein Ding von dem ich wirklich überhaupt kein Ahnung hatte vor dem Geekend war, inwiefern künstliche Intelligenz sozusagen im Export eingesetzt wird. Und da gab es einen spannenden Vortrag zu. Aber er war auch speziell spannend. Also man muss schon auch Lust drauf haben, sich so diese Regeln einmal kurz zu geben, wie funktioniert Export eigentlich, und dann was hat das ganze mit K.I. zu tun. Weil das so spannend war, habe ich bugspriet, die den Vortrag gemacht hat, gebeten kurz ihren Vortrag zu — ja, nicht zusammenzufassen, aber mal kurz drüber zu sprechen was da so gab. 

Bugspriet: Ja ich bin die Claudia, online auch als bugspriet unterwegs, im normalen Leben gebe ich Schulungen zum Thema Zollrecht, Warenursprung und Präferenzen. D.h. wie bekomme ich möglichst günstige Zollsätze, wie exportiere ich Waren legal, ich stell’ halt immer wieder fest, wie schwierig das ist, das ganze in Unternehmen auch in der IT umzusetzen, bzw. die Begehrlichkeiten, da die Verantwortung einfach an ein Programm oder wie man jetzt vieles nennt, was es nicht ist, an eine künstliche Intelligenz umzusetzen. Da habe ich ganz einfach mal beschrieben wo da die Grenzen sind und welche Ansprüche es überhaupt da gibt, welche Probleme es da umzusetzen gibt, im normalen Alltag, den man so in den Firmen hat. Dass man als IT-Mitarbeiter oder als Ersteller einer Software gar nicht so schnell in die Verantwortung rutschen kann, weil das halt auch schon wirklich der Gesetzgeber vorgesehen hat, dass hier wirklich dann auch eine Person verantwortlich sein muss, die auch die entsprechenden Hintergründe, die Entscheidungswege einer Software kennen muss. Und da sind wir wirklich mal ins Detail gegangen, von der Exportkontrolle zu der Bestimmung von Waren wie der Zoll das macht, praktisch einmal die andere Seite angeguckt, um dann auch mal den Schnitt von der IT, vom Mitarbeiter, zum Zoll mal für den Normalsterblichen zu sehen. Also das meiste was als KI angeboten wird, das sind einfach nur intelligente Datenbanken, das macht auch sehr großen Sinn. Es ist aber durchaus mit Potential versehen ‘ne künstliche Intelligenz einzusetzen, Fehler zu erkennen oder die ganze Bandbreite an Möglichkeiten im Vorfeld einzuschränken um das für die Mitarbeiter im Unternehmen einfach auch ein bisschen überschaubarer zu machen auf welcher Grundlage sie entscheiden, oder welche typischen Fehler da auftreten können. Das ist schonmal ein ganz guter Anlass um ‘ne Überprüfung zu starten, oder auch um Prozesse zu vereinfachen. Ich sag’ mal wenn ich Stahl exportiere, muss ich nicht die Vorschriften für Lebensmittelrecht kennen. Das kann ich dann alles schonmal raus schubbsen, Stahl ist kein Lebensmittel, also: Filter! 
 
Piko: Wir hatten aber nicht nur inhaltliches, sondern wir haben auch, ja, die Haecksen-Meta-Themen, d.h. einerseits hatten wir zwei Frühstücke, wo sich Neugierige bei uns treffen konnten und Haeckse werden, wo wir einfach mal gemeinsam nett frühstücken konnten und Croisant-Taktiken ausprobieren konnten. Bei den Haecksen-Frühstücken gibt’s inzwischen ein Problem, nämlich sie sind sehr groß. Das führt dazu, dass wir uns teilweise tatsächlich in kleinere Gruppen aufteilen. Das ist in großen Räumen möglich indem wir einfach kleinere Gruppen um Tische machen und teilweise inhaltlich uns gruppieren, teilweise einfach zufällig. Online funktioniert das natürlich hervorragend. Es war natürlich ein BigBlueButton in dem wir uns getroffen haben, d.h. es gab Breakout-Räume und wir haben einfach einander in Kleingruppen kennengelert, was total cool war. Aber es gab nicht nur Frühstücke als sozusagen Haecksen-Meta-Themen, sondern wir haben auch ein bisschen darüber gesprochen was unsere Zukunft betrifft. D.h. einmal haben wir über unsere Ziele gebrainstormt, andererseits haben wir über die Vereinsgründung gesprochen. Ausserdem hat sich eine Idee von Mentoring innerhalb der Haecksen gebildet, d.h. dass sich Haecksen bereit erklären Neu-Haecksen an die Hand zu nehmen. 

naerrin: Also auch so eine Art Verbesserung der Willkommenskultur. Sie ist ja schon ziemlich gut und eigentlich echt grandios *lacht*, so hallo da bist du, mach einfach mit. Aber manchmal sind doch vielleicht viele Strukturen da, die von aussen gar nicht so richtig durchsichtig sind und dafür ist das glaube ich auch echt gut. Und dieses Mentoring entwickelt sich jetzt gerade. 

Piko: Ich finde auch gar nicht dass wir so “Hallo da bist du, mach einfach mit” sind, das klingt für mich eher nach ‘nem ganz normalen CCC, sondern die Haecksen sind schon eher so “Schön, dass du da bist, du kannst hier mitmachen wenn du magst. Meld’ dich doch auf’m Rocket-Chat an, dann kannst du besser mitmachen! Wenn hier genauer mitmachen willst, dann kannst du die ansprechen.” Also ich finde die Haecksen im Vergleich zu vielen anderen Gruppen sind die Haecksen da schon sehr, sehr weit. 

naerrin: Ja. 

Piko: Dadurch, dass wir aber halt so groß geworden sind, ist es super schwierig ‘nen Überblick zu bekommen, gerade wenn du neu einsteigst bist du total überfahren. 

Phoibi: Ja, und du kannst da zwar Klarheit reinbekommen indem du Fragen stellst, aber ich glaub’ dieses offene, weite ist auch nicht für jede Person etwas, ne? Die brauchen dann jemand der sie an die Hand nimmt und zeigt “hier geht’s lang”, weil die sich dann vielleicht nicht trauen reinzugehen und einfach mal mitzumachen. 

Piko: Unter anderem dafür gibt es ja auch die Hüte. Wir haben sozusagen Ansprechpartner*innen, die sich auch total drum kümmern auch ansprechbar zu sein und Leute in ihre Gruppen reinzuholen. Das sind die Hüte. Das ist jetzt vielleicht nicht nur ein Wortspiel auf Haecksen-Hüte — 

naerrin: *kichert*

Piko: — Haecksen können sich Hüte aufsetzen wenn sie eben als Ansprechpartnerinnen für bestimmte Themen oder bestimmte Projekte fungieren wollen. Aber es heißt eben nicht, dass sie irgendwie die Koordinatorinnen, also die Chefin von diesem Projekt sind, sondern einfach dass sie wissen wo man einsteigen kann. Und ich finde das ist ‘ne super Möglichkeit und ziemlich vorbildlich auch neue Leute reinzuziehen und eben nicht irgendwo den geheimen Verfahrensbeirat zu haben der alles entscheidet. Das ist ‘ne Sache die den Haecksen super wichtig ist, dass wir transparent sind.

naerrin: Ich glaube was relativ vielen — behaupte ich jetzt einfach mal so — gefallen hat, war tatsächlich der Zieleworkshop. Den hatten wir am Sonntag und der hat quasi die Frage gestellt wo möchten die Haecksen sein, was möchten sie machen in einem Jahr, in zwei Jahren, in fünf Jahren oder in zehn Jahren. Weil vieles praktisch läuft, habe ich jedenfalls das gefühl bisher, wurde halt nicht einfach so rumdiskutiert, sondern es wurden Ziele aufgeschrieben, immer in — wie erklärt man dieses Prinzip eigentlich? 

Phoibi: Ich weiß gar nicht wie’s heißt, aber es war sehr methodisch jedenfalls, es hat wahrscheinlich auch echt ‘nen Namen. Wir hatten ‘ne rießen Tabelle und jedes konnte da ein Zielvorschlag eintragen, nee drei sogar, drei! Und dann ging’s immer reihum und die nächste Person konnte dann was ergänzen und dann — wie so ‘ne Lawine irgendwie — dann hat dir das wieder ‘ne Idee gebracht und das hast du dahinter geschrieben. Und dann hatten wir hinterher ‘ne rießen Zielesammlung. 

Piko: Und am Ende haben wir versucht das nochmal irgendwie zu gruppieren, ob das jetzt alles — welche Ziele denn eher in Richtung Inklusion gehen, welche eher in Veranstaltungsorga gehen, welche eher in mehr Liebe in der Welt gehen. 

naerrin: Ja. 

Piko: Und dann, ganz am Ende, haben wir geschaut welche Ziele für welche Leute am wichtigsten sind, d.h. ich glaube jedes konnte Punkte verteilen und hat dann die Punkte dahin gemacht wo die Ziele für sie am wichtigsten war. 

Phoibi: Genau. Und es gab auch noch den Aufruf wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch ja schonmal mit den Zielen beschäftigen und euch vielleicht irgndwas ausdenken wie ihr daran arbeiten wollt. Und vielleicht ‘ne kleine Gruppe gründen, die sich damit beschäftigt, ‘n Kanal im Rocket-Chat, was auch immer.

naerrin: Also ich erinnere mich auf jeden Fall dran, dass ein Ziel das ziemlich oft gefallen ist, in der ein oder anderen Variante von Umsetzungsmöglichkeit, definitiv war, dass mehr FINTA-Speaker*innen auf Veranstaltungen sichtbar werden. Und die Frage dahinter ist: Wie kriegt man das hin? Wie empowert man Menschen sich hinzustellen und sich, ja, sozusagen zu exponieren, so fühlt es sich ja manchmal noch an, und wie wird das alltäglicher. Wie wird es einfach normal und nicht etwas, das man sich als Ziel setzen muss? 

Piko: Die Speakerinnen auf dem GeekEnd waren ja alle bloß FINTA, unter anderem chjana, die über Github gesprochen hat. 

naerrin: Genau. Und uns hat nicht nur interessiert was sie so in ihrem Git-Workshop gemacht hat, sondern uns hat auch Jana noch ein bisschen interessiert und Phoibi hat sie ausgefragt. 

Phoibi: Ich habe hier als erste Frage: chjana wie bist du dazu gekommen Informatik zu studieren und nicht was ganz anderes? 

chjana: Eigentlich ich habe für meinen Bachelor Mathematik studiert, aber allgemein wie ich erst angefangen habe Informatik mich interessiert hab’, ist also ich etwa 10 Jahre alt war oder so gab es eine kleine Privatschule neben wo ich gewohnt habe viele andere Freunde haben angefangen da zusammen diese Programmierung zu lernen und dann war ich auch daran interessiert weil die anderen Freunde das gemacht haben. 

Phoibi: Du hast eben gesagt, du hast Bachelor in Mathematik gemacht? 

chjana: Ja. 

Phoibi: Das heißt du hast du hast dich schon immer für Naturwissenschaften und sowas interessiert? 

chjana: Ja, in Korea gibt es eigentlich ein paar Schulen hauptsächlich für Naturwissenschaften spezialisiert sind. Und ich habe da auch in solche Gymnasium gegangen und so, ja. 

Phoibi: Wie bist du dann nach Deutschland gekommen und zu deiner Promotion? 

chjana: Mein Master-Betreuer war eigentlich Deutscher und nachdem ich mein Masterstudium fertig gemacht habe, hat er weiterempfohlen dass ich weiter meine Promotion in Deutschland mache, wo er selber eigentlich promoviert hat. Wenn man eine Empfehlung hat, dann ist es viel einfacher diese Stelle zu bekommen, ja. 

Phoibi: Also das heißt dein Weg in die Promotion war gar nicht so schwierig, aber so der Anfang ins Mathematik- und Informatik-Studium, war das einfach oder schwieriger? 

chjana: Ja ich glaube es wäre gut wenn du ein bisschen genau erzählst, was schwierig eigentlich bedeutet. 

Phoibi: Ja, ich hab’ gemeint, dass es in Deutschland so ist, dass so naturwissenschaftliche Studiengänge, Mathematik, Informatik und sowas in der Art, nicht so Studiengänge für Frauen sind, das sehr viele Männer machen, und es nicht leicht ist sich da an einem Platz zu finden und sich wohl zu fühlen. Ist das in Korea anders? 

chjana: Ich würde sagen Korea ist ein bisschen anders, da gibt es auch zuviele Studi– z.B. in Asien eigentlich auch für Frauen, ein bisschen relativ besser als in Deutschland ist. Bei mir war meine Mutter Mathematik-Lehrerin und als ich sehr jung war, acht Jahre alt, oder sieben Jahre alt, hat sie angefangen mir zu erklären sehr einfache mathematische Konzept. Und ja, das ist auch immer sehr schön wenn man eine Lehrerin hat die gleiche Geschlecht wie ich ist, und sowas erklärt, das motiviert natürlich sehr viel Schülerinnen. Und dann habe ich so angefangen und danach habe ich eigentlich immer sehr wohl gefühlt, oder habe mich immer sehr sicher gefühlt wenn ich eigentlich eher Naturwissenschaft gelernt habe. So als ich an der Uni studiert hab’ gab es sehr sehr wenige Frauen, das war nicht so krass wie in Deutschland, trotzdem waren wir 1:6 oder so. Damals habe ich gedacht, dass das einfach normal sein würde. Das habe ich erst eigentlich in den letzten ein paar Jahren gefühlt, dass eigentlich sehr sehr schön ist wenn ich mehrere weibliche Kollegen hab auf Arbeit. Aber als ich jung war hatte ich solche Gelegenheit nicht und ich hab mir gar nicht vorgestellt, dass das möglich sein könnte. Aber jetzt habe ich gelernt, dass eigentlich ich sehr gerne mehr weibliche Kollegen auf Arbeit haben würde. Das eigentlich ändert sich aus mehreren Art und Weise, ja. 

Phoibi: Wie bist du dann zu den Haecksen gekommen, die ja extra Raum für Frauen, Trans* und Inter-Menschen sind? 

chjana: Haecksen wurde ich erst bekannt geworden bei CCC und das fand ich sehr interessant, welche Programm eigentlich Haecksen bei CCC gemacht haben. Und dann war ich auch bei ein paar Frühstücken, ja aber war ich auch nicht so aktiv, aber irgendwann mal habe ich gelesen, dass Piko diese Python für Leute beibringen wollte und ich habe gedacht das ist eigentlich was ich mich interessieren würde und was ich sehr gerne machen kann. Und dann habe ich da angemeldet und dabei hat Sandala mir gesagt, dass ich auch Github-Workshop anbieten kann. Dann habe ich gesagt, ja das ist sehr gute Gelegenheit, ich mehr Beiträge machen kann. Und das ist so passiert. 

Phoibi: Wieso hast du da Lust drauf? 

chjana: So auch bei diese Python-Workshop bei Piko und so weiter, habe ich immer gedacht, dass die beste oder effizienteste Weg wie ich auf andere Leute beeinflussen kann, in gute Art, und wie ich die Gesellschaft und Leuten mehr besser machen könnte, habe ich immer gedacht, dass wenn ich etwas technisches beibringe. Und das ist nicht nur für Frauen, weil ich auch, habe ich ja ein bisschen auch für Geflüchtete das auch schonmal gemacht und auch ich möchte sehr gerne mehr weibliche Kollegen auf meiner Arbeit haben *lacht*, das finde ich auch schön wenn mehrere Frauen technische beschäftigen könnten. 

Phoibi: Ich habe da jetzt so rausgehört, so ein Antrieb ist eine bessere Gesellschaft und da denkst du es ist wichtig, dass viele Technologien beherrschen und damit umgehen können. Habe ich das richtig verstanden? 

chjana: Ja.

Phoibi: Ok. Genau, wir sagten ja schon: Github, es war ja aber glaube ich, nicht nur Github, sondern es gibt ja auch noch andere Sachen mit git… was gibt’s denn da noch so?

chjana: Natürlich bekannt ist gitlab, und eigentlich kann man natürlich self hosting machen, git ist sowieso Open Source Projekt, und eigentlich auch diese kommerzielleSoftware, die wie git ist, aber ein bißchen anders funktioniert, zum Beispiel diese bitbucket usw., aber, ich glaube, das ist wahrscheinlich auch auf Git-Basis, ich bin nicht sicher, und da gibt es auch die andere Art von Version Controldie älter sind z.B. Mercurial und auch SVNusw., aber wahrscheinlich benutzt man nicht mehr. 

Phoibi: Github war mal Open Source und ist es jetzt nicht mehr – oder was ist die Geschichte dahinter?

chjana: Eigentlich ist das nicht so präzisiert. Git ist eigentlich wie Software oder Projekt, und Github ist nur eine Hosting Platform, also was passiert ist, das ist sehr ähnlich wie diese big blue button hier, funktioniert so, sie haben eigene Code, wie man solche Service ausführen kann, das kann man auf einem eigenen Server einstellen wie die Haecksen oder man auch Service benutzen, die schon Cloud läuft und Github ist eigentlich eine Hostingservice für Git. Insofern: Git ist Open Source.

Phoibi: Ja, ich hatte jetzt im Hinterkopf, dass Github ne Wandlung durchgemacht hat, dass es aufgekauft wurde.

chjana: Jaja, von Microsoftwahrscheinlich, ja.

Phoibi: Und das das dann dazu geführt hat, dass manche Leute son bißchen Abstand von Github genommen haben, ist das richtig? Weil es Microsoft gehört.

chjana: Soweit ich weiß das, haben viele Leute schon davor viel Abstand genommen *lacht* weil eigentlich das ist auch zentralisierte Plattform grade. Ich glaube nicht, dass das plötzlich deswegen schlechter geworden ist, war schon davor, gab es schon… eher ich würde nicht sagen technische aber mehr politische Probleme, gab es immer und noch und wahrscheinlich auch weiter…

Phoibi: Und wie kommt es andererseits, dass Github dann so bekannt ist und bei Anwendern auch beliebt?

chjana: Ich weiß nicht wie genaue Geschichte ist, aber eigentlich diese git software selber wurde von Linus Torvals entwickelt, der auch Linux entwickelt hat. Und am Ende hat er entschieden, dass er eigene Software weiter entwickeln wird, vielleicht hat er gefunden, dass ein paar Zeilen bei bitbucket nicht so schön waren oder auch weil es kommerzielle Software war, und dann hat er wahrscheinlich auch selber bei github gehostet, ich bin nicht sicher, und deswegen wurde eigentlich Github die bekannteste Hosting.

Phoibi: Und was denkst Du, warum viele Menschen Github benutzen?

chjana: Davor gab es nicht so viel andere Auswahl. So davor gab es SVN, bitbucket, Mercurial usw. und Github isPhoibi:t wahrscheinlich die erste Hosting Plattform, die git weiter verbreitet hat, und das ist immer so, dass wenn andere, viele Nutzer schon gibt, dann ist es einfacher diese Sachen zu teilen, auch Forks zu machen und miteinander weiter arbeiten… wahrscheinlich deswegen.

Phoibi: Ja. Also viele, die git lernen wollen und sich vorher noch nicht damit beschäftigt haben, die finden das vielleicht auf den ersten Blick ein bißchen abschreckend oder einschüchternd. Wie schwierig ist es denn, Anfänger*innen git und Github beizubringen?

chjana: Eigentlich fand ich sehr gut, als wir dieses Mal bei Haecksen git Workshop gemacht haben. Eigentlich di meiste Schwierigkeiten kommt daraus, dass wir alles direkt schwierig gemacht haben und ich nicht direkt sehen konnte, was, womit eigentlich die Leute Schwierigkeit hatten, diese Interaktion Problem. Generell finde ich sehr schwierig, nicht nur speziell bei git, sondern allgemein technische Sachen zu Anfänger*innen beizubringen, Programmiersprache usw., weil, nachdem man das lernt, das wurde meine Wahrnehmung sehr anders, und wenn ich mehrmals das benutze nehme ich sehr viel technische Sachen eher als natürlich an, oder ich sehe einfach anders.Aber wenn ich das beibringen will, sollte ich auch selber auch gut vorstellen können, wie, von diese Leute, die das nicht können, das vorstellen kann, so das finde ich als eine Herausforderung allgemein.chjana:

Phoibi: Mmh, ich verstehe. So die Perspektive der Anfänger*in zu übernehmen…

chjana: Genau, genau.

Phoibi: Danke, chjana. Ich hab jetzt keine Fragen mehr. Das war sehr interessant.

chjaja: Danke, danke.

naerrin: Das war das spannende Gespräch mit chjana. Ja. Kommen wir doch mal zu anderen Dingen, die wir sonst noch gemacht haben. Wo ist denn jetzt dieser Spaß gewesen?

Piko: Wir haben ein bißchen Spiele gespielt. Im Internet gibt es ja nochmal n paar Spiele und das war ganz schön. Aber was viel interessanter war, waren die Schellackplatten.

naerrin: *lacht* Ja, shan hat ein altes Koffergrammophon ausgepackt und das Grammophone aufgezogen mit der schönen Handkurbel, und dann ging es knisternd los.

Piko: Es war ein sehr analoges Erlebnis, das wir digital übertragen über das Internet bekommen haben.

Phoibi: Ja das stimmt *lacht* und es waren auch einige Schlagerperlen der … weiß ich nicht… dreißiger, vierziger Jahre dabei, mit echt interessanten Texten *lacht*

naerrin: In jedem Fall hat es dazu geführt, dass Haecksen riefen: noch eins! (lacht)

Phoibi: Ja!

naerrin: Ich mag den Charme dieses mechanischen Gerätes auf jeden Fall sehr, aber zu oft kann man es tatsächlich nicht machen, weil es doch eine recht brachiale Methode ist, Ton aus etwas heraus zu bekommen… (lacht)

naerrin: Bei welchen Workshops ward ihr denn so? 

Piko: Beim Sprechworkshop. 

Phoibi: Den hast du ja selber gemacht!

Piko: *lacht*

Phoibi: Ich war da! Ich war im Sprechworkshop. Das hat mir sehr gut gefallen. Also es ging darum die Stimme zu schulen bzw. zu gucken wie ich anders sprechen kann, dass ich in Gesprächen anders wirke, z.B. selbstbewusster. Und es waren halt ganz viele praktische Übungen dabei, für die man jetzt kein technisches Vorwissen brauchte. Also es war tatsächlich Spaß. Es war lustig. Und es gab auch noch theoretischen Input und was für’s Leben. 

Piko: Awwe! Das geht natürlich total runter wie Öl! Ich war glaube ich bei allen Meta-Haecksen-Themen Workshops, und bei keinem einzigen inhaltlichem Workshop. Und hab’ halt meinen Workshop gegeben. 

naerrin: Ah, doch! Du bist noch ganz kurz bei so ‘ner Art Workshop vorbei gekommen. Du warst — 

Piko: Beim Podcast?

naerrin: Nee! Ja, auch, genau! Es gab ja einen Podcast-Workshop, den hab’ ich gegeben. Da sind eifrige Menschen vorbei gekommen, die sich das Podcasten angucken wollten und mitmachen wollten. Das war sehr cool. Aber du bist auch am Samstag Abend bei meinem absurden kulturellen Versuch, über künstliche Intelligenz und Literatur zu reden, vorbei gekommen. 

Piko: Stimmt! Das war richtig cool! 

naerrin: *lacht* Einer der Workshops, den ich leider verpasst habe, war der von namiko, die nämlich über die World erzählt hat und Haecksen beigebracht hat wie man in der World mitmachen kann oder wie man sie aufbauen kann und helfen kann schöne Umgebungen zu gestalten in denen sich Menschen virtuell treffen können. Weil ich den Workshop verpasst habe — 

Piko: Ich liebe es wie — 

naerrin: Ja? 

Piko: diese Begriffe einfach inzwischen stehen. Genauso wie “Engel”. 

naerrin: Oh jaha! *lacht*

Piko: Und ich glaube für ein paar Leute müssen wir erklären was die “World” ist. 

naerrin: Genau. Das dachte ich nämlich auch, und weil ich das einfach so ein gutes Thema finde und weil das die Leute betrifft die auch auf die diesjährige rC3 kommen wollen habe ich mir namiko geschnappt und sie gebeten ein paar Sätze zu ihrem Workshop zu sagen. Und deswegen werden wir gleich hören was die World ist! 

namiko: Hi, ich bin namiko. Ich bin jetzt so seit, mhh, vielleicht so zwei Jahren bei den Haecksen. Seit letztem Jahr eher aktiver. Und habe beim Geekend eben einen Workshop gehalten über die World bei der rC3 und wie man die Maps dafür erstellt, was man dazu alles braucht und was man so zu beachten hat dabei. Da ich die Haecksen-Map im letzen Jahr gemacht habe, natürlich noch zusammen mit anderen, lag das einfach nahe, dass man mich gefragt hat ob ich das noch weiteren Haecksen zeigen könnte und beibringen könnte, weil viele gesagt haben sie hätten eigentlich Lust darauf das zu machen, bräuchten aber einfach auch einfach jemanden der ihnen das mal kurz zeigt. Die World ist eigentlich sowas wie ‘ne Platform, also im letzten Jahr gab’s halt eben diese französischen Entwickler, die das Work-Adventure, wie es richtig heißt, entwickelt haben, eigentlich um ihr Büro nachzubauen und sich quasi virtuell trotzdem auf dem Flur begegnen zu können, weil dann auch immer so ein Kamerabild aufpoppt wenn man mit seinen Figürchen da rumläuft und sich begegnet, um einfach auch in der Pandemie und in der Zeit des Home-Office trotzdem so dieses Feeling rüber zu bringen, dass man irgend jemandem auch mal zufällig über den Weg läuft oder so, den Kaffee auf dem Flur zusammen trinkt. Das war, muss man so sagen, das richtige Ding zur richtigen Zeit und ist ja dann eben auch für die rC3 als Begegnungsplatform benutzt worden. Und es gab eben so eine große Lobby, von dort gingen ganz viele Ausgänge in verschiedene Gegenden raus und das waren eben die Assemblies so wie sie auf dem Congress auch Assemblies sind, und jede Gruppe die wollte konnte dann eben so ihren Space so wie unseren Haecksen-Hut damlas einfach beitragen und damit anbieten. Ich fand’s auch total toll was sich manche Leute da ausgedacht haben. Mein persönliches Highlight war, ich weiß jetzt leider nicht mehr in welchem Space das war, aber da hatte jemand ein Tic-Tac-Toe-Spiel aus Karten gemacht und immer wenn man auf ein bestimmtes Feld gelaufen ist ist man dann rumgesprungen auf eine andere Karte und dann war dieses Feld ausgefüllt. Und das sieht total unscheinbar aus, in Wirklichkeit sind das aber mehrere hundert Karten um alle möglichen Kombination abzudecken. Also ich hab noch so ‘ne Liebe für die theoretische Informatik behalten und weiß, dass das im Prinzip ‘n Automat ist und deswegen fand ich das total toll *lacht*, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat! 
[Fadeout]: Und dieses mal verstecken wir bestimmt auch selber noch ‘n bisschen mehr.

Piko: Ja, kommen wir zum Fazit! Es ist viel ins Rollen gekommen mit dem Geekend, wie bei jedem Geekend. Einerseits haben wir uns super vernetzt und kennengelernt, andererseits sind ‘n paar, mh ja, Sachen wieder aufgewacht. Beispielsweise die Idee, dass wir unsere regionalen Gruppen wieder etwas reaktiveren. Wir haben Haecksen in Hamburg, Berlin, Göttingen, Karlsruhe, und wo weiß ich noch!

naerrin: Ganz neu in Leipzig!

Piko: Genau! In Leipzig gründet sich gerade eine. Und die wollen wir erstens ein bisschen mehr vernetzen, und andererseits, ähm ja, die sind während der Pandemie natürlich ein bisschen in dem großen Haecksen-Konglomerat aufgegangen, weil es eben nicht die Möglichkeit gab sich offline zu treffen. Und dann konnte man sich online ja immer als ganze Haecksen treffen. Andererseits gab es einige Situationen auf dem Geekend. 

naerrin: *lacht* Ja, zwischendurch fanden dann auch Gespräche statt, die quasi eine Hinführung dazu sind, dass es irgendwann eine Haecksen-Punk-Band gibt. Ich bin gespannt was da passiert!

Piko: Ja und augenscheinlich gibt es auch einen ganzen Haufen Gaming-Haecksen, das heißt auch da wird sich wahrscheinlich was Lustiges gründen. Die andere Sache, die ich — Ah! Die habe ich noch niemandem erzählt! Was mir aufgefallen ist, dass es auch sehr viele sehr  Phliosophie interessierte Haecksen gibt, und vielleicht gründet sich da demnächst ein Gesprächskreis oder es gibt einen Aufruf — 

naerrin: Uhh! 

Piko: — falls da irgendwie Zeit dafür existiert,

naerrin: *kichert*

Piko: denn die Haecksen haben jetzt auch ‘n ziemlich vollen Terminplan. Ja auf alle Fälle haben wir viel gelernt, wir haben uns vernetzt und wir haben viel Spaß gehabt. Und deshalb haben wir noch einen Aufruf an Haecksen, die sich noch nicht auf ein Geekend getraut haben.

Phoibi: Wenn du dich noch nicht getraut hast auf einem Geekend vorbei zu schauen, dann probier’s doch einfach beim nächsten Mal, das wird es nämlich ganz bestimmt geben. Und das ist gar nicht so schwierig dabei zu sein. 

Piko: Oft gibt’s ‘ne kleine anfängliche Hürde, aber danach hat Haeckse sehr viel Spaß. Vor allem an dem gemeinschaftlichen Gefühl zusammen tolle und auch wichtige Dinge anzugehen. 

Phoibi: Das ist dann eigenltich quasi ein Selbstläufer, wenn wir dann zusammen Ideen austauschen, dann stellt auch jedes fest: “Oh! Das kann ich ja doch, obwohl ich’s gar nicht gedacht hätte.” Und mit ein bisschen ausprobieren klappt das dann auch ganz gut. Das nächste Geekend kommt bestimmt, gibt’s schon ein Datum?

naerrin: Spätestens Oktober 2022, also nicht wirklich ein Datum, aber spätestens. Und es gibt sogar in Diskussionen, dass es eine Hybrid-Veranstaltung wird. 

Phoibi: Das ist ja super!

Piko: Ja!

Phoibi: Dann kann eins hinfahren, wenn es möchte, aber wenn das aus verschiedenen Gründen nicht geht, einfach auch vom Sofa aus teilnehmen. Also für jeden möglich. 

Piko: Mhm. [zustimmend]

naerrin: Wir lassen unsere Folge über das Geekend jetzt noch mit ein paar Statements von einigen Haecksen, die teilgenommen haben ausklingen. 
naerrin: Wir haben sandala und finja gebeten, die auch jeweils zum ersten mal beim Geekend dabei waren, mal kurz zu sagen wie’s lief. 

sandala: Also es war auch natürlich mein erstens Geekend. Ich hätte eigentlich erwartet, dass noch mehr Menschen kommen. Ich war etwas überrascht, weil ja auch mehrfach gesagt wurde, dass wir bald die 500 knacken auf der Mailing-Liste, und das dann doch “nur” (in Anführungszeichen) 20-30 wirklich aktiv zu sein scheinen — oder was heißt aktiv, aber zumindest sich die Zeit nehmen beim Geekend vorbei zu schauen. Davon war ich etwas überrascht. Aber ansonsten fand ich’s sehr schön. Also mir hat’s super gefallen. Ich hab’ nicht alles mitgemacht natürlich, aber mir war’s wichtig bei dem Ziele-Workshop dabei zu sein. Und da hat mir einfach die Energie die dort in dem virtuellen Raum herrschte echt super gut gefallen. Dass es so eine Bereitschaft gab sich gegenseitig zu ergänzen, zu unterstützen, Ideen weiterzuspinnen. Und das alles eben in einem so super vorbereiteten Setting, das hat einfach wahnsinnig Spaß gemacht. Aber es hatte auch so einen Drive und so einen inspirierenden, motivierenden Charakter, das hat richtig Bock gemacht fand ich. Ich habe ein tolles neues Spiel gelernt, nämlich Broken Picture Phone *lacht’. Das ist eine Kombination, also es ist ein, so Richtung Montagsmaler, ein Ratespiel. Die Mitspielenden können jeweils ein Begriff eingeben, den muss dann die nächste Person malen, oder zeichnen, und wiederrum die nächste Person muss das Gezeichnete wieder in einen Begriff umdeuten. Und danach kann man eben so, wie so Bücher oder so Broschüren ausgeben, wo man dann mit Namen eben sieht “Ah, Person A hat dieses und jenes eingegeben, und daraus ist dann das entstanden und dann das”. Das fand ich total schön und werde das sicherlich in mein privates Repertoire übernehmen. Also ich persönlich wollte auch sehr gerne an dem Podcast Workshop teilnehmen, weil mir dieser Haecksen-Podcast, was ja noch ein sehr junges Projekt ist, unglaublich gut gefällt und ich die bisherigen Folgen sehr gefeiert habe. Und weil’s eben vielleicht auch ‘ne Option ist im nächsten Jahr mich selber in dem Podcast-Kollektiv einzubringen und deshalb wollte ich da sehr gerne reinschnuppern um zu gucken wir das so geht und wer da so aufschlägt. Und das war eben so ein super praxisorientierter Workshop, der einen total guten Einblick gegeben hat in die Prozesse, die hinter dieser Podcast-Produktion eben stecken. Und das wurde dann auch gleich so konkret, dass wir nach Themen gebrainstormt haben und sogar so ‘ne Art Teambildung stattgefunden hat. Das war total so hands-on und hab richtig Bock gehabt mitzugestalten, also ja, war sehr inspirieren. Und vor allem, ja, gab es selbstgezeichnete Folien! Yeah! *lacht* Das war auch noch ein total cooles Schmankerl, ja. 

finja: Also ich fand beim Geekend vor allem erstmal die allgemeine Stimmung ganz toll, also den Umgang miteinander den ich dort so erlebt habe, und es war jetzt eben auch meine erste größere Haecksen-Veranstaltung, also mein erstes Geekend und eben auch allgemein die größere Veranstaltungen bei den Haecksen jetzt. Und ich fand das eben sehr schön, dass man da dieses gemütliche Beisammensein, z.B. beim Haecksenfrühstück hatte und da einfach so ein bisschen erzählen konnte oder chatten konnte wie man sich halt gefühlt hat. Dann gab’s dort auch eine kleine Vorstellungsrunde, das fand ich eben sehr schön. Und auch allgemein diese Ermunterung, dass man eben einfach überall mitmachen konnte. Also einfach drauf los mitmachen, diese allgemeine Attitüde, das hat mir sehr gut gefallen. Was ich als größeren Punkt sozusagen neues erfahren habe jetzt eben auf dem Geekend war auch das System Haecksen, weil ich habe halt immer bei dem ein oder anderen kleinen Treffen mal mit rein geguckt, aber vieles war mir noch nicht so ganz bewusst. Und zu dem System, wie ich das jetzt so genannt habe, also darunter zählt eben auch diese Ermunterung, dass man eben einfach überall mitmachen kann. Und auch allgemein, dass es da eben kaum Hürden gibt, dass die Leute total nett zu einander sind. Und dass man dann eben auch in dem Rocket-Chat von den Haecksen bspw da ganz viele Themen-Channels hat, wo man dann auch einfach reingehen kann. Also sprich, es hat mir halt sehr geholfen auch so kleine Hürden abzubauen wenn’s jetzt eben um den Umgang miteinander geht, bzw. einfach das Mitmachen und das Beteiligen bei den Haecksen. Was habe ich ansonsten an Fachwissen so ein bisschen gelernt auf dem Geekend? Also ich habe mich ganz doll gefreut, dass ich den Workshop für OBS mitnehmen konnte und dort ein bisschen was gelernt habe, wie man OBS für Videokonferenzen einsetzen kann. Ich persönlich benutze das privat immer zur Bildschirmaufnahme und deswegen war das für mich eben auch sehr interessant das mal zu sehen. Zum Beispiel habe ich aber auch gelernt wie Folgen für diesen Podcast hier entstehen und wie man sich dort einbringen kann, und das fand ich auch sehr interessant. Für mich war persönlich auch noch ganz wichtig, dass es als Remote-Verantstaltung stattgefunden hat, weil ich derzeit im Ausland lebe und es derzeit für mich deswegen ein bisschen schwierig wäre irgendwo vor Ort zu sein. Deswegen fände ich das auch ganz gut, wenn es in Zukunft vielleicht auch entweder noch ‘ne Weile als Rremote-Veranstaltung stattfinden könnte, vielleicht auch sich abwechseln könnte als Präsenzveranstaltung, Remote-Veranstaltung, vielleicht könnte das ja gehen, oder dann eben als Hybrid-Veranstaltung. Da bin ich auf jeden Fall mal sehr gespannt wie sich das in Zukunft entwickeln könnte. 

naerrin: Das war’s jetzt mit unserer Folge. Wir hoffen ihr habt einen schönen Einblick bekommen, was das Geekend so ist und warum wir das so toll finden, und auch unbedingt möchten, dass wieder vor Ort eins stattfinden kann. Wenn ihr Lust auf mehr habt von den Haecksen, dann folgt uns auf Twitter unter @HaecksenC, oder hört in unsere anderen Folgen rein die es schon gibt, unter podcast.haecksen.org. Und wenn ihr Feedback für uns habt könnt ihr das auch gerne loswerden, entweder auch auf Twitter, 

Piko: oder auf Mastodon im Fediverse unter chaos.social/@haecksen

naerrin: oder unter der Email-Adresse podcast (at) haecksen.org

Phoibi: In nächster Zeit wird garantiert auch wieder ein Frühstück geben, wo es die Möglichkeit gibt als interessierte Person einfach mal dabei zu sein, oder dann direkt Haeckse zu werden, spätestens auf dem Jahres-End-Event. 

Piko: Tschüss! 

naerrin: Bis zum nächsten mal.

Phoibi: Tschüss!