von waldwesen und piko
Haecksen kennen keine Sommerpause und es wird weiter an zahlreichen Projekten gearbeitet.
Durch Corona haben gewisse Hobbys bei den Haecksen einen neuen Stellenwert erlangt. Nachdem im März 2020 die Hefe im Supermarkt knapp war, wurde kurzerhand Hefe aus Apfelschalen gezüchtet. Im Rocketchannel “Backen mit Mikroorganismen” ist eine Gruppe diesem Thema treu geblieben und es wird weiter mit sehr lebendigen Sauerteigen aller Art experimentiert, Brotbackanleitungen werden geteilt und auch schon mal mit einem schlechten Programmiertutorial verglichen.
Andere Haecksen entdecken ihren sehr grünen Daumen (oder lassen sich einen wachsen), tauschen Saatgut und züchten sich dann auch gleich einen Open-Source-Tomatenwald daraus.
Seit Frühjahr 2020 gibt es die Webseite Gynformation, bei der auch einige Haecksen beteiligt sind. Dort finden sich Adressen von Gynäkolog*innen, Hebammen, Endokrinolog*innen und gynäkologisch tätigen Allgemeinärzt*innen, die von Patient*innen empfohlen werden.
Insbesondere für Menschen, die nicht in das heteronormative Weltbild passen, kann die Begegnung mit dem Gesundheitssystem (und gerade mit der Gynäkologie) sehr belastend sein und es ist oft ein Glücksspiel, eine fachkundige und verständnisvolle Fachperson zu finden.
Die Seite bietet eine Suchfunktion, mit deren Hilfe die Empfehlungen anderer Patient*innen nach dem Bundesland, nach Personengruppen (z.B. queer/lesbisch/schwul/bi/pan) und nach Behandlungsmethoden (z.B. Begleitung in der Transition, Schwangerschaftsabbruch) gefiltert werden können. Gynformation möchte ein bundesweites Verzeichnis von Gynäkolog*innen, Endokrinolog*innen, Hebammen und gynäkologisch behandelnden Allgemeinärzt*innen zusammenstellen, die einen vertraulichen, unvoreingenommenen und professionellen Umgang pflegen und transparent über medizinische Behandlungsformen informieren.
Wir möchten einen Artikel auf Gynformation ganz besonders empfehlen: Dort schreibt Laura Wortmann über die Genese der Gendermedizin, was sie heute bedeutet, warum sie so wichtig ist – und warum wir sie dringend queeren müssen: Gendermedizin – oder die „radikale“ Auffassung, dass alle Geschlechter die beste Gesundheitsversorgung verdienen.
Die Haecksen setzen sich seit 2019 mit dem Hintergrund ihres Namens auseinander. Nach der Beschäftigung mit der Hexenverfolgung im Spätmittelalter kam schnell die Frage auf, inwieweit Haecksen sich eigentlich mit Hexen gleichgesetzt sehen möchten und ob für die Haecksen weiter auf Hexen-Symbolik zurückgegriffen werden soll.
Die gefundene Antwort ist ein „jein“; zukünftig soll sparsam und bewusst mit Hexensymbolen umgegangen werden, da sich gegebenenfalls nicht jede Haeckse damit wohlfühlt, sich einen Hexenhut aufzusetzen und einen Besen zu reiten. Zusätzlich ist es aus Sicht der Haecksen keine gute Idee, weibliche Wesen in der Hacking-Community pauschal als Haecksen zu bezeichnen, da sich auch damit nicht jede wohlfühlen wird.
Hintergründe und mehr Details befinden sich im Haecksen-Wiki.
Im Haecksen-Rocketchat gibt es nicht nur einen Anger-Exchange-Point, sondern auch einen Joy-Exchange-Point. Dort freut sich eine Haeckse zum Beispiel sehr über eine kleine Serie auf der Arte-Mediathek, die witzige Aufklärung für Erwachsene bietet. Viele Haecksen haben sich über Imftermine gefreut, aber auch über Stieglitze oder über lustigen Unsinn im Internet.
Der Buchclub ist im Moment in der Sommerpause, hat aber viele Pads mit vielen Ideen aus der bisherigen Lektüre angesammelt. Weiter geht es wahrscheinlich im Herbst, Buchvorschläge sind gern gesehen!
Auf dem „Reboot to Respawn“-DiVoC haben sich an Ostern Haecksen und andere Menschen getroffen, um sich über AD(H)S auszutauschen. In dieser Session, die FNIT-only war, ging es vor allem um die spezifischen Erfahrungen dieser Menschen mit AD(H)S. Besonders weiblich gelesene Menschen sind oft falsch oder nicht diagnostiziert, weil bei ihnen die Symptomatik anders ausfallen kann. Weil der Austausch in dieser Gruppe so gut getan hat, hat sich daraus eine AD(H)S-Gruppe innerhalb der Haecksen gegründet. Wir treffen uns jeden 03. eines Monats ab 19:00 Uhr im Raum Awesome Ada. Außerdem findet ihr den Channel #adhs im Rocketchat. Wer sich selbst in diesem Spektrum wiederfindet (Diagnose nicht relevant), ist herzlich eingeladen vorbei zu kommen!
… und dann gibt es da noch dieses geheimnisvolle Grüppchen, das sich die ganze Zeit Soundschnipsel hin- und her schickt, über einem Konzept hirnt, ein Logo entwirft, andere Haecksen zum Gespräch bittet und sich dazu auch noch um rechtliche Implikationen Gedanken macht. Die Geräusche, die aus der Werkstatt dringen, klingen vielversprechend, aber noch ist die Tür verschlossen und das Werk muss wohl noch ein kleines Bisschen warten, bis es das Licht der Öffentlichkeit erblicken darf.
Die Haecksenfrühstücke finden inzwischen fast monatlich via BigBlueButton statt. Neugierige sind gern gesehen; die Termine und Zugangsdaten gibt es auf Anfrage per Mail bei info [at] haecksen.org oder auf Mastodon und Twitter.
Seit drei oder vier Jahren werden die Haecksenfrühstücke manchmal auch „Frystyck“ geschrieben, aber nur auf der GPN oder wenn man gewissen Haecksen auf den Keks gehen will.
Außerdem wird es im Oktober ein Geekend geben; dazu gibt es hier demnächst mehr Informationen.
Spenden erreichen uns durch die Verwendung des Betreffs „Haecksen” in einer Spende an Entropia (CCC Karlsruhe, gemeinnützig). Die Bankverbindung lautet:
Entropia e.V.
IBAN: DE30660501010022025613
BIC: KARSDE66XXX
Bank: Sparkasse Karlsruhe
Verwendungszweck: Haecksen
(In einer alten Version des Artikels war das Geekend für November angekündigt. Es findet allerdings Anfang Oktober statt und wurde entsprechend im Text korrigiert.)